Spotmarkt Woche 8: Rückenwind aus Fernost hält an

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Der Dry-Bulk-Markt befindet sich weiter im Aufwind. Wie schon in der Vorwoche herrschte auch in den vergangenen Tagen weiter hohe Aktivität im asiatisch-pazifischen Raum für Bulker aller Größenklassen.

Dank der hohen Dynamik dort kletterte der Baltic Dry Index diese Woche kräfti[ds_preview]g um 134 auf 875 Punkte. Capesize-Typen profitierten von einem hohen Zustrom an Eisenerzladungen auf der Australien-China-Route sowie von steigenden Kohlenverschiffungen, wie es hieß. Binnen fünf Tagen verbesserte sich die Durchschnittsrate im weltweiten Trip-Zeitchartergeschäft von 6.130 auf 9.358 USD pro Tag.

Im Panamax-Segment war die unterschiedliche Entwicklung je nach Region besonders ausgeprägt. Bei relativ hohem Tonnageangebot im Nordatlantik sackten die Raten für Rundreisen dort im Wochenverlauf ab, wohingegen der Trend im Pazifik deutlich nach oben zeigte. Im Durchschnitt kletterte der Spotmarkt für Time-Charter-Trips auf den vier Panamax-Rennstrecken um rund 250 auf 7.613 USD pro Tag.

Klare Steigerungen im Spotgeschäft auf allen Routen weltweit verzeichneten Supramax- und Handysize-Frachter. Erstere verbesserten sich um über 1.200 auf 8.667 USD, letztere um rund 500 auf 6.277 USD pro Tag, wobei die Entwicklung im Atlantik mit der im Pazifik Schritt zu halten scheint. Ausreisen für Supramaxe vom Mittelmeer nach Fernost kletterten rasant im Kurs: von rund 17.200 auf zuletzt fast 19.700 USD pro Tag.

Handysize-Bulker erzielen ihre Toperträge weiterhin auf der Transatlantik-Route vom US Golf nach Europa, laut Baltic Exchange stieg das Niveau hierfür von rund 8.430 auf über 9.100 USD pro Tag an.

An den Rohöltankermärkten gerieten die Chartermieten hingegen ins Rutschen, nachdem die Anfragen in den meisten Marktsegmenten spürbar zurückgingen. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen für VLCC ex Mittelostgolf nach Fernost fielen peu a peu von rund 32.000 auf 29.500 USD pro Tag.

In Westafrika lag das Niveau für Reisen nach Asien zum Wochenende bei 26.400 USD/Tag, gegenüber 27.300 USD eine Woche zuvor. Eine Ausnahme bildete die Mittelmeerfahrt (»Cross-Med«) für die kleineren Aframax-Typen mit einem steilen Anstieg um fast 50% auf 18.400 USD/Tag.

Begründet wird die Abschwächung an den Tankermärkten bekanntlich unter anderem mit der Produktionsabsenkung der OPEC-Staaten, wodurch auch die Exportmengen per Schiff aus dem Persischen Golf heraus unter Druck kommen. Einige Marktteilnehmer sehen darin wiederum eine Chance und hoffen, dass die asiatischen Staaten ihr Öl künftig verstärkt in Nordamerika oder von Nordseeanrainern statt im Nahen Osten beschaffen. Die Transportwege dafür wären länger und würden mehr Tonnagekapazität binden.

Unterdessen kam der Zeitchartermarkt für Containerschiffe diese Woche noch mehr in Schwung – allerdings nur für größere Schiffe. Vor allem Tonnage im Bereich 8.000 bis 11.000 TEU erfreut sich hoher Nachfrage, wie Makler berichten. Dem Vernehmen nach sicherte der griechische Eigner Costamare Charterbeschäftigung für drei 11.000-TEU-Neubauten, die von Hanjin Subic Bay abgeliefert werden, zu noch unbekannten Raten. Der New Contex für die kleineren Schiffsklassen legte um 1 auf 306 Zähler zu.