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Europas größter Reisekonzern TUI hat dank seiner Kreuzfahrtsparte den saisonüblichen Verlust im Winter eindämmen können. TUI Cruises und Hapag-Lloyd Kreuzfahrten sollen daher weiter ausgebaut werden.

Joussen, TUI
TUI-Vorstandschef Friedrich Joussen (Foto: TUI)

Das operative Minus hatte im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2016/17 (bis Ende Dezember) bei 67 Mio. € gelegen, 13 Mio. € weniger als im Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs um gut 2% auf 3,3 Mrd. € an.

Der Kreuzfahrt-Bereich ist dagegen in der Gewinnzone: Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) konnte von 8,2 auf 19,1 Mio. € verdoppelt werden. Das Ergebnis kletterte im Jahresvergleich sogar um 60,5% von 81 Mio. € auf 130 Mio €. Der Markenumsatz stieg binnen eines Jahres von 887 Mio. € um 24,4% auf 1,1 Mrd. €.

Flottenausbau wird fortgesetzt

Hapag-Lloyd Cruises habe bei unveränderter Kapazität dazu 17 MIo. € beigetragen, über 8% höhere Raten und eine 1%ige Steigerung der Auslastung. Von TUI Cruises stammen 32 Mio. €. Hier machte sich bemerkbar, dass mit der Indienststellung der »Mein Schiff 5« die Gesamtkapazität noch einmal 30% ausgeweitet worden sei, teilte TUI mit. Auslastung und Raten seien dagegen nahezu konstant gehalten worden – bei leichten Einbußen.

Hapag-Lloyd Cruises, TUI
Neue Expeditionsschiffe für Hapag-Lloyd Cruises (Foto: TUI)

Die Flotte wird in diesem Sommer um die neue »Mein Schiff 6« erweitert, in den beiden Folgejahren ersetzen die neuen und größeren »Mein Schiff 1« und »Mein Schiff 2« ihre älteren Vorgänger. Hapag-Lloyd Cruises hat bei der Werftengruppe VARD zwei neue Expeditionsschiffe mit je 240 Betten bestellt, die 2019 ausgeliefert werden sollen.

Kreuzfahrten sollen auch künftig ein Wachstumstreiber bei der TUI bleiben, kündigte Vorstandschef Friedrich Joussen an. »Schon heute kommen 50% unseres Ergebnisses aus den Hotels und Kreuzfahrten. Die Zukunft unserer TUI liegt zum einen in dem weiteren
konsequenten Ausbau dieser Bereiche. Zum anderen liegt sie in der Eroberung neuer Wachstumsmärkte.« In den Fokus rücken Regionen wie Asien oder auch Südamerika. »Bis 2030 wird die globale Mittelschicht zwei Milliarden Menschen mehr zählen”, sagte Joussen. Davon solle TUI profitieren.

Anteile an Hapag-Lloyd stehen zum Verkauf

Im laufenden Gesamtjahr 2016/2017 will Europas größter Reisekonzern den Umsatz um rund 3% und das Ergebnis um mindestens 10% steigern. Dabei steht – angesichts des positiven Kursverlaufs der Aktie – auch der Verkauf der Beteiligung an der Hapag Lloyd AG (12,5%) auf der Agenda. Daher unterstütze TUI die geplante Fusion mit UASC.

Die Anteile seien derzeit mit einem Kurs von rund 28 € bewertet, zum Börsengang waren es noch 20 €. Nach heutigem Börsenkurs winken bei einem Verkauf Einnahmen von mehr als 400 Mio. €.