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Update: Die vor der Küste Nigerias von Piraten entführten Seeleute der für die deutsche Reederei Briese fahrenden »BBC Caribbean« sind wieder frei. Russische Diplomaten und Reedereivertreter waren beteiligt. Jetzt wurde auch eine Lösegeldzahlung bestätigt.

Den Männern aus Russlan[ds_preview]d und der Ukraine gehe es »den Umständen entsprechend gut«, sie seien mittlerweile auf dem Heimweg, teilte Briese zunächst mit ohne weitere Details preiszugeben. Auf Nachfrage der HANSA bestätigte die Reederei jetzt, das ein Lösegeld gezahlt wurde, über dessen Höhe und Übergabe aber keine weiteren Angaben gemacht werden könne.

Ein Sprecher wollte strategische Konsequenzen aus der Entführung nicht ausschließen. Für die Zukunft werden man »sorgfältig prüfen und entscheiden«, wie man in der Zukunft mit Verschiffungen in der Gegend verfahren werde, hieß es.

Das russische Außenministerium bestätigte laut Medienberichten außerdem, dass man gemeinsam mit Reedereivertretern und nigerianischen Sicherheitsbehörden in ständigem Austausch mit den Entführern war. Zu den an Land verschleppten Geiseln habe man telefonischen Kontakt gehabt.

Der Mehrzweckfrachter war am 5. Februar im Golf von Guinea auf dem Weg von Douala nach Tema u?berfallen worden. Eine Gruppe bewaffneter nigerianischer Piraten hatte acht Seeleute, russischer und ukrainischer Herkunft, entfu?hrt. Drei der insgesamt elf Besatzungsmitglieder konnten der Geiselnahme entkommen. »Nachdem die Mannschaft 26 Tage in Gefangenschaft war, wurden in den Abendstunden des 03. März alle acht Seeleute freigelassen und in Sicherheit gebracht«, heißt es in der ursprünglichen Mitteilung.

Bei der Reederei Briese war ein Team zusammengestellt worden, »um die Situation in Zusammenarbeit mit den Behörden schnellstmöglich zu lösen«. Die russische Botschaft hatte nach eigenen Angaben bei den nigerianischen Behörden um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten, hieß es auf Twitter. Das russische Außenministerium teilte nach der Freilassung mit, das man aktiv an der Befreiung beteiligt gewesen sei.

Vor allem die Vorfälle in westafrikanischen und südostasiatischen Gewässern ließ die Zahl der entführten Seeleute nach dem Abflauen der Piraterie vor Somalia im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit zehn Jahren steigen. Dafür sank die Zahl der Piratenangriffe auf 191, stellt der Bericht des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) der Internationalen Handelskammer (ICC) zuletzt fest. Insgesamt wurden 150 Schiffe geentert, zwölf beschossen und sieben entführt.Zudem wurden 151 Besatzungsmitglieder als Geisel genommen. Darüber hinaus gab es 22 abgewehrte Angriffe.

In philippinischen Gewässern war kürzlich ein deutscher Segler durch die Terrorgruppe Abu Sayyaf von seiner Yacht entführt und nach dem Ablauf eines Ultimatums getötet worden. Seine Leiche wurde mittlerweile gefunden.