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Die russische Reederei Fesco hat auf den von Gläubigern eingebrachten Insolvenzantrag gelassen reagiert. Man arbeite weiter an einer Restrukturierung, das Geschäft sei nicht beeinflusst, heißt es.

»Wir sind weiter in konstantem Dialog mit Gläubigern und Anleihezeichnern, auch mit[ds_preview] Kapital Asset Management«, teilte Fesco jetzt mit. Der Insolvenzantrag schließe eine einvernehmliche Lösung explizit nicht aus, betonte das Unternehmen.

Zuvor hatten zwei Gläubiger einen entsprechenden Antrag bei einem Gericht in Moskau eingereicht, nachdem die Container- und Mehrzweck-Reederei Fesco die Rückzahlung ihrer Anleihe schuldig geblieben ist. Beteiligt war auch Kapital Asset Management, der siebentgrößten Investment-Fonds des Landes. Die Klage ist demnach bereits am 27. Februar eingereicht worden. Außerdem geht die Interprombank gegen Fesco vor. Laut Brancheninsidern gehe es Kapital nicht darum, »Fesco in den Bankrott zu stürzen«, sondern die ausstehenden Zahlungen einzufordern.

»Wir fühlen uns all unseren Anteilseignern und Gläubigern gegenüber verpflichtet«, teilte Fesco mit. Darüber hinaus erwarte man nicht, dass die aktuellen Vorgänge das operative Geschäft und die Zusammenarbeit mit anderen Partnern, beeinflusst werden. »Wir wollen weiter unseren Verpflichtungen nachkommen und `business as usual´machen«, so die Mitteilung weiter.

Fesco betreibt laut eigener Flottenliste derzeit 20 Schiffe, darunter 13 Containerschiffe und sechs Mehrzweckfrachter. Darüber hinaus ist das Unternehmen im Intermodal-Geschäft aktiv und bietet Door-to-Door-Servies an, vor allem im großen russischen Markt. In Vladivostok betreibt man außerdem ein Hafenterminal, in den zentral- zw. südrussischen Städten Novosibirsk und Tomsk außerdem Hinterlandterminals.

Capital hatte 2013 Anteile im Wert von 306,6 Mio. Rubel (knapp 5 Mio. €) erworben. Damals hatte Fesco eine Anleihe-Volumen von insgesamt 2 Mrd. Rubel (rund 32 Mio. €) ausgegeben, die in diesem Jahr zur Rückzahlung anstehen. Zuvor hatte bereits die Interprombank im November 2016 die Rückzahlung von 63 Mio. Rubel (1,02 Mio. €) eingefordert, das Gerichtsverfahren ist aber noch anhängig.

Insgesamt hat die Reederei Anleihen im Wert von 5 Mrd. Rubel (82 Mio. €) sowie zwei Emissionen von Eurobonds (550 Mio. € und 325 Mio. $) ausgegeben. Die kurzfristige Rückzahlungsverpflichtung summiert sich laut Medienberichten auf insgesamt 909 Mio. $.