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Die Hafenwirtschaft in Wilhelmshaven hat angesichts der langwierigen Planungsprozesse in Deutschland eine zügigere Beschäftigung mit der Hinterlandanbindung gefordert.

»Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit, wenn es nicht gelingt, das Thema Planungsbeschleunigung realistis[ds_preview]ch umzusetzen; auch das Verbandsklagerecht steht dem im Wege«, kritisiert John H. Niemann, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung (WHV) in einer Mitteilung. Als Beispiel gilt der Organisation der Bahnausbau zwischen Oldenburg und Osnabrück. »Wir werden das Projekt Bahnausbau mit unserer uns eigenen Hartnäckigkeit vorantreiben und die politischen Entscheidungsträger in Hannover, Nordrhein-Westfalen und Berlin entsprechend in die Pflicht nehmen«, so Niemann weiter.

John H. Niemann, Präsident der WHV e.V (Foto: WHV)
John H. Niemann, Präsident der WHV e.V (Foto: WHV)

Seit kurzem gebe es eine enge Kooperation der norddeutschen Verkehrs- und Wirtschaftsminister mit dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Michael Groschek; beschlossen auf der Konferenz der Minister in Lübeck. Grund für diese enge Zusammenarbeit ist der erwartete spürbare Anstieg der Seegüterverkehre zwischen den deutschen Nord- und Ostseehäfen und Nordrhein-Westfalen. »Von Michael Groschek stammt die Aussage, dass im Zusammenhang mit dem seit Jahren schwächelnden Hafen von Rotterdam die Chance der gemeinsamen Zusammenarbeit genutzt werden müsse; Nordrhein-Westfalen habe das Zeug dazu, zur Logistik-Drehscheibe zu werden; dazu müsse die Infrastruktur in allen Ländern – insbesondere die Straße, aber auch die Binnenschifffahrtswege und das Schienennetz – deutlich besser ausgebaut werden«, heißt es seitens der WHV.

In diesem Zusammenhang fordert sie den Ausbau der Bahnstrecke Oldenburg – Osnabrück, im Wesentlichen bestehend aus der Herstellung der kompletten Zweigleisigkeit und Elektrifizierung der Strecke. »Das Projekt war bereits eine Forderung der WHV e.V. und des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums für den Bundesverkehrswegeplan 2030 und wurde als nicht wirtschaftlich abgelehnt; heute erhält der Ausbau in Anbetracht der geplante Optimierung der Transportketten zwischen den Bundesländern vorrangige Priorität. Insbesondere wegen der hohen in Deutschland vorherrschenden bis zu Jahrzehnten dauernden Vorlaufzeiten bei Infrastrukturprojekten«, so Niemann.