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Trotz der eher schleppenden Entwicklung von neuen Offshore-Wind-Projekten wächst die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche. Hauptursache dafür sind neue Jobs in den Bereichen Wartung und Service.

Bei der Windenergie auf See wurde für das Jahr 2015 mit 20.500 Beschäftigten ein Zuw[ds_preview]achs von 1.800 berechnet (plus 10 %), heißt es in der heute veröffentlichten Studie »Beschäftigung in Deutschland durch Windenergie«, die der Bundesverband WindEnergie (BWE), VDMA Power Systems und die Offshore-Wind-Industrie-Allianz (OWIA) vorgelegt haben.

Die Onshore- und Offshore-Windindustrie in Deutschland zählte demnach insgesamt 143.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze und erwirtschaftete etwa 13 Milliarden € Umsatz. »Der Beschäftigungszuwachs für Offshore-Windenergie hat seine Basis im Aufbau von Stellen in Wartung und Betrieb (plus 2.500)«, heißt es. Die steigenden Investitionen an Land und der Rückgang auf See im Jahr 2016 würden allerdings  entsprechende Schwankungen zur Folge haben. Die Beschäftigung der Windindustrie werde aber insgesamt auch in den kommenden Jahren »sehr hoch bleiben«.

Selbst Bundesländer, die einen deutlichen Nachholbedarf beim Zubau erneuerbarer Kapazitäten haben, sind den Angaben zufolge im Bereich der Zulieferer aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektrotechnik und der IT-Industrie aktiv. Die Endfertigung der Anlagenhersteller erfolgt zwar überwiegend im Norden, die Zulieferindustrie hingegen verteilt sich auf alle Bundesländer mit den Schwerpunkten NRW, Baden-Württemberg und Bayern, auch viele Unternehmen in Ostdeutschland seien wichtige Lieferanten.

Während sich Service und Betrieb für Offshore-Parks langfristig an der Küste angesiedelt haben, verteilen sich Betreiber und Onshore-Servicefirmen über das ganze Land. »Nachweislich schafft Windenergie so Beschäftigung auch in Ländern wie Baden-Württemberg (9.490 Beschäftigte) Bayern (11.820) oder Sachsen-Anhalt (13.120). Selbst Windenergie auf See hat substanzielle Beschäftigungseffekte auch in Ländern wie Nordrhein-Westfalen (2.420 Beschäftigte), Bayern (1.440) und Baden-Württemberg (1.150) sowie im klassischen Onshore-Land Schleswig-Holstein (2.470 durch Offshore-Windenergie)«, so die Studie.

»Windindustrie ist nicht nur ein norddeutsches Phänomen«

Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems

Mit dem Anlagenbestand steigt der Anteil der Beschäftigung in Betrieb und Wartung stetig. »So entsteht eine nachhaltige, lokale Beschäftigung für die 20- bis 30-jährige Betriebsphase von Windenergieanlagen an Land und auf See«, ergänzt Hermann Albers, Präsident des BWE.

Die drei Organisationen legen Wert auf die Feststellung, dass die Windenergie in Punkto Zubau von Anlagen an Land und auf See »auf drei sehr gute Jahre zurückblickt« und vor mindestens zwei weiteren guten Jahren steht. Der wachsende Export übertreffe sogar noch den starken deutschen Markt. Laut der Analyse hält die deutsche Industrie mit 20 % der weltweiten Produktion einen Weltmarktanteil, der doppelt so hoch sei wie der Anteil Deutschlands an den globalen Installationen.

»Die Windenergie-Anlagenhersteller haben im vergangenen Jahr eine Exportquote von über 70 % erzielt in einem Weltmarkt mit einem Investitionsvolumen von über 50 Milliarden €. In der Offshore-Windindustrie ist es gelungen, neben Turbinen auch erfolgreich Technologie für die Gründung und die Netzinfrastruktur zu exportieren«, betonten die Verbände.