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Lange wurde davor gewarnt, nun ist es offenbar passiert: Somalische Piraten sollen nach fünf Jahren erstmals wieder ein Handelsschiff entführt haben.

Die EU/NavFor-Mission »Atalanta« bestätigte gegenüber der HANSA, dass es einen Zwischenfall gegeben habe. Weitere Details würden d[ds_preview]erzeit noch untersucht und sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

Source: OceanusLive.org
Source: OceanusLive.org

Eine Sprecherin sagte, die in der Nacht zunächst kursierenden Gerüchte, ein deutsches Schiff sei involviert, hätten sich als falsch herausgestellt. Nach verschiedenen Medienberichten ist es die Bunkerbarge »Aris 13«, die gekapert wurde. Die in der Regel gut informierte Plattform »OceanusLive« meldete, dass sich ein Kriegsschiff in der Nähe des Überfallorts aufhalte

Das Schiff aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit acht Mann Besatzung an Bord soll vor der Küste der Krisenregion Puntland am Horn von Afrika von zwei Schnellbooten, sogenannten Skiffs, attackiert worden sein. Kurz darauf wurde das AIS-Signal abgestellt und die »Aris 13« in Richtung somalischer Küste gesteuert, heißt es.

Die Entführung der Bunkerbarge wäre die erste erfolgreiche Kaperung durch somalische Piraten seit 2012. Durch den massiven Einsatz privater Sicherheitskräfte an Bord von Handelsschiffen und große internationale Militärmissionen war es zuvor gelungen, die ausgeuferte Piraterie entscheidend einzudämmen. Seitdem wird über das Problem vor allem im Zuge von Prozessen gegen festgenommene Seeräuber gesprochen, zuletzt etwa im Fall der »Orkim Harmony« oder des Anführers »Big Mouth«.

In den vergangenen Jahren hatten sich vor allem Westafrika und Südostasien als Hotspots der weltweiten Piraterie herausgebildet. Vor Nigeria war zuletzt ein Mehrzweckschiff der Leeraner Reederei Briese gekapert worden. Die Seeleute kamen erst gegen Zahlung eines Lösegelds wieder frei. In Asien gelten besonders die Gewässer zwischen den Philippinen und Malaysia als gefährdet. Dort ist die Terrorgruppe Abu Sayyaf aktiv und entführt immer wieder Seeleute. Auch Segler sind betroffen, wie das Schicksal des deutschen Jürgen Kantner zeigt, der nach Ablauf einer Lösegeldfrist hingerichtet worden war.