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US-Ermittler haben ein Treffen der führenden Container-Reeder in San Francisco gesprengt. Es geht offenbar um den Verdacht verbotener Preisabsprachen.

Foto: Hapag-Lloyd
Foto: Hapag-Lloyd

Bei einem Treffen der weltweit 20 größten Container-Linienreedereien in San Francisco, dem sogenannten Box Club, seien am 15. März Vorladungen an etliche Top-Manager zugestellt worden, berichtet das Wall Street Journal. Adressiert wurden unter anderem Maersk, Hapag-Lloyd, Hamburg Süd und OOCL, berichten Insider.

Es geht demnach um den Vorwurf verbotener Preisabsprachen, US-Behörden haben den Berichten zufolge eine Untersuchung eingeleitet. Der Verdacht: Die Reedereien könnten untereinander Preise und Mengen für Linientransporte in und aus den USA abgestimmt haben.

Zuletzt war 2015 die arabische Containerreederei UASC ins Visier der Federal Maritime Commission (FMC) geraten. Im Rahmen eines Vergleichs wurde seinerzeit eine erhebliche Geldstrafe verhängt. Die EU hatte bereits 2011 gegen die Linien-Reedereien ermittelt und seinerzeit Razzien unter anderem bei Hapag-Lloyd angeordnet – letztlich ohne Ergebnis.

Von Maersk hieß es, eine Vorladung sei noch keine konkrete Anschuldigung »illegalen Verhaltens«. Man werde umfassend mit den US-Behörden kooperieren. Angesichts der laufenden Untersuchung gebe es dazu keine weiteren Stellungnahmen. Ähnlich äußerte sich ein Hapag-Lloyd-Sprecher. Man werde alle geforderten Daten liefern.

Die Vorladungen könnten noch für Unruhe sorgen: Am 1. April starten die neuen Allianzen in der Containerschifffahrt, neben der »2M« mit Maersk und MSC sind das die »Ocean Alliance« (CMA CGM, Cosco, OOCL, Evergreen) und »THE Alliance« mit Hapag-Lloyd, Yang Ming, NYK, MOL und K Line. Auch die UASC ist – unabhängig von der später geplanten Fusion mit Hapag-Lloyd – Teil dieses Konsortiums. Alle drei Allianzen decken gemeinsam fast 90% des weltweiten Containertransports ab.

Alle Bündnisse brauchen die Genehmigungen der Wettbewerbsbehörden in den jeweiligen Fahrtgebieten, um wie geplant operieren zu können.