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Die Hamburg Port Authority (HPA) hat ihre Flotte durch zwei neue Mehrzweckschiffe erweitert, die in der Hansestadt feierlich getauft worden sind.

Die auf der Hitzler Werft in Lauenburg gebauten neuen Einheiten heißen »Hugo Lentz« und »Johannes Dalmann«. Die »Johannes Dalmann« wur[ds_preview]de von der Schauspielerin Sanna Englund getauft, bekannt aus der Fernseserie »Notruf Hafenkante«, während die Zeremonie auf der »Hugo Lentz« von der HPA-Mitarbeiterin Martina Stülten durchgeführt wurde. Beide ließen eine Flasche Sekt an den Rümpfen der Neubauten zerspringen.

Stephan Albrecht, Leiter Fahrzeug- und Gerätebetrieb bei der HPA, mit Taufpatin Marina Stülten
Stephan Albrecht (HPA) mit Taufpatin Martina Stülten. Foto: Thomas Wägener

Fahrt durch bis zu 45 cm dickes Eis

Mit den beiden Schiffen, die bis zu 45 cm dickes Eis brechen können, hat die HPA die Erneuerung ihrer Eisbrecherflotte nunmehr abgeschlossen. Nach Auskunft von Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA, werden die Schiffe in erster Linie dafür eingesetzt, Gefahren vom Hafen abzuwenden. Neben der Tätigkeit als Eisbrecher sollen sie für Schlepp- und Verholarbeiten sowie für allgemeine Transportleistungen im Hafen genutzt werden.

Es sei eine zentrale Aufgabe der HPA, den Schiffen den Zugang zum Hamburger Hafen rund um die Uhr, 24 Stunden an jedem Tag im Jahr, zu ermöglichen und so die Antriebskraft für den Wirtschaftsstandort Hamburg zu bleiben«, ergänzte Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.

Durch die Flottenneuzugänge, zu denen auch die bereits Anfang 2015 in Betrieb gegangenen und ebenfalls bei der Hitzler Werft gebauten »Christian Nehls« und »Johann Reinke« zählen, sei man gut gerüstet für die kommenden Jahrzehnte, so Meier. Mit Hilfe der modernen Schiffe sei die HPA bereit, auch bei extremen Eislagen die Deichsicherheit durch die Vermeidung von Eisblockaden zu gewährleisten und eine Erreichbarkeit des Hamburger Hafens selbst bei knackigem Frost zu sichern.

Die »Hugo Lentz« ist 23 m lang, 7,60 m breit und hat einen Tiefgang von bis zu 2,60 m. Als Hauptantrieb dient ein 6-Zylinder-Motor des belgischen Herstellers ABC mit einer Leistung von 1.066 kW. Die »Johannes Dalmann« ist mit einer Länge von 30 m, einer Breite von 8,50 m und einem maximalen Tiefgang von 3,20 m, der größte der insgesamt vier neuen Eisbrecher. Entsprechend verfügt das Schiff auch über einen größeren Motor, nämlich einen 8-Zylinder von ABC, der eine Leistung von 1.354 kW erbringt. Anders als die übrigen Einheiten befindet sich an Deck der »Johannes Dalmann« zudem ein hydraulisch betriebener Kran mit einer Nutzlast von mindestens 1 t, den die niederländische Firma Heila hergestellt hat .

Umweltfreundliche Technologien im Einsatz

Bei der Konzeption der Neubauten wurde nach Angaben der HPA der Umweltaspekt in den Vordergrund gerückt. Alle Einheiten seien besonders emissionsarm, heißt es. Ferner seien sie mit Rußpartikelfiltern, wassergeschmierten Wellenanlagen sowie stromsparender LED-Technologie ausgestattet.

V.l.: Frank Horch, Jürgen Freudenberg, Jens Meier und Karsten Schönewald
Taufgesellschaft (v.l.): Frank Horch, Jürgen Freudenberg, Jens Meier und Karsten Schönewald (Foto: Wägener)

Für die Stromversorgung im Liegebetrieb seien sie zudem mit Landstromanschlüssen versehen worden. Darüber hinaus würden sie mit dem von Shell entwickelten emissionsarmen Kraftstoff GTL betrieben, der nach Auskunft von Karsten Schönewald, Leiter des Flottenmanagements bei der HPA, nunmehr auf der gesamten HPA-Flotte zum Einsatz kommt.

Die vier Neubauten hätten in den vergangenen zwei Jahren für Vollbeschäftigung auf der Hitzler Werft gesorgt, informierte deren Geschäftsführer Jürgen Freudenberg. Schon die vor gut einem Jahr abgelieferten beiden Mehrzweckschiffe »Christian Nehls« und »Johann Reinke« hätten sich im täglichen Einsatz bestens bewehrt, so Freudenberg.