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Das neue deutsche Fischereiforschungsschiff wird in den Niederlanden gebaut. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat das 85 Mio.-Projekt an die Damen Werft vergeben.

Das neue Schiff soll ab 2020 die inzwischen 27 Jahre alte »Walther Herwig[ds_preview] III« ersetzen. Heute wurde in Hamburg der Vertrag zwischen der Bundesanstalt und der Werft unterzeichnet. Die Wahl auf Damen sei nach einer europaweiten Ausschreibung erfolgt, heißt es. Den Zuschlag habe »das wirtschaftlichste Angebot« erhalten, wobei damit nicht ausschließlich der Preis zu verstehen sei, teilte die BLE auf Nachfrage der HANSA mit.

Walther Herwig III
Inzwischen 27 Jahre alt: Die »Walther Herwig III« soll durch einen Neubau ersetzt werden (Foto: Wiki/Aurora74)

Das neue Schiff werde eines der weltweit modernsten und leistungsfähigsten Schiffe für die Fischereiforschung. Haupteinsatzgebiete der neuen »Walther Herwig« werden die Nord- und Ostsee sowie der Nordatlantik von den Subtropen bis Grönland.

Der Bund investiert rund 85 Mio. € in den Bau des neuen Fischereiforschungsschiffes. Drei Bundesbehörden – die BLE als Auftraggeber und Betreiber, das Thünen-Institut als Nutzer sowie die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) für die Planung und Baubetreuung – hatten dieses Neubauprojekt gemeinsam für das Bundeslandwirtschaftsministerium geplant.

Auftragnehmer für das Projekt ist die niederländische Werft Damen Shipyards Gorinchem, die Bauausführung erfolgt bei Damen Shipyards Galati in Rumänien. Das Design stammt von der norwegischen Skipsteknisk A/S.

Mehr Platz und bessere Ausstattung

Der rund 85 m lange und 17 m breite Neubau bietet Platz für 26 Besatzungsmitglieder und 26 Wissenschaftler. Zur Ausrüstung gehören unter anderem zwei große Seitenhangars, diverse Nass- und Trockenlabore und Stellplätze für Labor- und Transportcontainer. Winden, Arbeitskrane und Aussetzvorrichtungen komplettieren die Ausrüstung.

Fischereiforschungsschiff, Walther Herwig
Vetrag unterzeichnet: Hanns-Christoph Eiden, Präsident BLE, und Frank de Lange, Sales Director Damen (Foto: Damen)

Der Neubau soll über Manövriereinrichtungen zur dynamischen Positionierung verfügen, also automatisch die exakte Position im Stationsbetrieb halten können. Eine einzigartige hydroakustische Ausstattung zur nicht-invasiven Erfassung von Fischen und anderen Meeresorganismen ergänzt die wissenschaftliche Ausrüstung. Die vorgesehenen Winden ermöglichen Arbeiten bis zu einer Wassertiefe von 6.000 m.

Der dieselelektrische Antrieb an Bord genügt hohen Umweltstandards. Eine Kombination aus SCR-Katalysator und Partikelfilter reduziert in großem Maß den Ausstoß von Stickoxiden (NOx) und Rußpartikeln. Damit übertrifft das Schiff neueste Abgasvorschriften. Während der Hafenliegezeiten stellt eine Landstromversorgung die nötige Energie für den Schiffsbetrieb bereit.