Mehr als 50 geladene Gäste aus der maritimen Wirtschaft waren bei der Jubiläumsfeier des DIN in Hamburg anwesend
Mehr als 50 geladene Gäste aus der maritimen Wirtschaft waren bei der Jubiläumsfeier des DIN in Hamburg anwesend. Foto: Thomas Wägener
Print Friendly, PDF & Email

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat in Hamburg sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Zudem gibt es die maritime Normung in der Hansestadt ebenfalls seit 1917.

Normungen sind ein wesentlicher Faktor in der maritimen Branche. Seit nunmehr 100 Jahren ist das DIN die unabhängi[ds_preview]ge Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Das DIN selbst entwickelt Abe keine Normen, es hat vielmehr ein Mandat der Bundesrepublik Deutschland, alle für ein Thema relevante Interessengruppen an einen Tisch zu bringen und deutsche Interessen in der europäischen und internationalen Normung zu vertreten.

»Die treibenden Kräfte hinter Normung und Standardisierung sind Wirtschaft und Gesellschaft«, sagt Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstands beim DIN. Das Bedürfnis für eine entsprechende Norm bestehe, um die Qualität von Dienstleistungen und Produkten zu sichern, den Handel zu erleichtern, Innovationen zur Marktreife zu entwickeln oder um Zukunftsfelder zu erschließen. »Wir orchestrieren den Dialog und sorgen dafür, dass die Interessen aller Stakeholder und relevante Schutzziele, beispielsweise im Hinblick auf den Verbraucher-, Umwelt- oder Arbeitsschutz, ausgewogen berücksichtigt werden, erläutert Winterhalter. »Normung gestaltet Zukunft«, betont er.

Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstands beim DIN
Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstands beim DIN. Foto: Thomas Wägener

Die maritime Industrie sei eine Branche mit erheblichen Innovationschancen, stellte Rüdiger Hintze, Referatsleiter Clustersteuerung bei der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in der Freien und Hansestadt Hamburg, fest.

»Innovationen entstehen am laufenden Band und in immer kürzerer Zeit«, stellt Winterhalter heraus. Ob eine Idee erfolgreich sei, hänge häufig davon ab, wie schnell sie im Markt verbreitet werde. Eine Möglichkeit, Dinge noch zügiger zu verabschieden, sei die sogenannte DIN SPEC. Diese kleine Norm sei der kürzeste Weg von der Forschung zum Produkt. Kleinere Arbeitsgruppen würden einen Standard in nur wenigen Monaten erarbeiten, so Michael Stephan, Mitglied der Geschäftsleitung und für den Bereich Innovation und Digitale Technologien bei DIN verantwortlich.
Eine DIN SPEC könne später wiederum eine Basis für eine DIN-Norm sein.
Wer eine entsprechende Norm mutgestaltet hat, könne von Beginn an seine Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen daran ausrichten, sagt Winterhalter. Bei einer Internationalisierung dieses Standards sei dies ein nicht zu unterschätzender Wissensvorsprung.

Rund 32.600 Normen umfass das Deutsche Regelwerk nach Angaben des DIN derzeit.