Print Friendly, PDF & Email

Von den drei großen Reedereikonzernen in Japan hat nur einer das jetzt abgelaufene Finanzjahr profitabel abgeschlossen. Während MOL den Sprung in die Gewinnzone schaffte, schrieben NYK und K Line rote Zahlen.

Bei NYK dürfte die Ernüchterung am größten ausfallen. Nach einem Plus v[ds_preview]on 18,24 Mrd. Won im Vorjahr musste nun ein Minus von 265,7 Mrd. Won (ca. 234 Mio. $) hingenommen werden. Der Umsatz sank um 15% auf 1.924 Mrd. Won. Als Grund für den massiven Rückgang wird zuallererst das »historisch niedrige Niveau« auf den Schifffahrtsmärkten genannt. Die Gruppe ist in der Container-, der Bulk-, Tanker-, Kreuzfahrt-, Offshore- und Car Carrier-Branche aktiv.

Im Liniensegment seien die Raten erst spät leicht angestiegen. Gleiches gelte für die Bulker, heißt es in der Bilanz von NYK. Das große Minus beinhalte allerdings auch rund 200 Mrd. Won an Wertberichtungen und Zinsen im Container-, Dry Bulk- und Luftfracht-Geschäft.

Auch die K Line meldete einen Verlust, der sich für das gesamte Bilanzjahr – das in Japan Ende März abgeschlossen wird – auf 139,5 Mrd. Won beläuft. Anders als bei MOL kam man allerdings nicht aus den »schwarzen Zahlen«. Schon im Vorjahr stand ein Verlust von 52 Mrd. Won zu Buche. Dennoch bedeutet das Ergebnis eine weitere Verschlechterung der Situation. Der Umsatz sank von 1.244 Mrd. auf 1.030 Mrd. Won. Die unter anderem im Container-, Drybulk-, Tanker- und Car Carrier-Markt aktive Reedereigruppe machte ebenfalls das zwar leicht verbesserte, aber noch immer schwache Umfeld sowie Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten für den Jahresabschluss verantwortlich.

MOL schafft die Wende

Für eine positive Ausnahme unter den »Top 3« der japanischen Schifffahrtskonzernen sorgte MOL. Nach einem Verlust von 170 Mrd. Won im Vorjahr schaffte man nun den Sprung in die Gewinnzone. 5,2 Mrd. Won standen am Ende immerhin zu Buche. Der Umsatz sank allerdings von 1.700 auf 1.500 Mrd. Won.

Auch MOL betreibt Schiffe aus den Segmenten Container, Tanker und Dry Bulk sowie Car Carrier. Hinzu kommen Fähren und RoRo-Frachter. Mit Ausnahme der Containersparte wurde für alle Unternehmenssegmente ein positives Ergebnis gemeldet. Besonders hervorgehoben wurde eine »signifikante Verbesserung« im Dry-Bulk-Geschäft – dank einer erfolgreichen Restrukturierung.

Konsolidierung und Kooperation in Japan

21341

In Japan gilt die Schifffahrt als ein Kernstück der nationalen Wirtschaft. Entsprechend groß ist die Aufmerksamkeit und zum Teil auch die Unterstützung für die Unternehmen. Allerdings wollen NYK, K Line und MOL auch selbst aktiv daran arbeiten, die Wende zu schaffen. Neben einer Restrukturierung und gegebenenfalls Reduzierung im Bulker-Segment will man sich vor allem auch in der Containerschifffahrt neu aufstellen, unabhängig von der jüngsten Verbesserung an den Märkten.

So wollen die drei Großreedereien ihre Aktivitäten in einer nationalen Containerallianz bündeln und durch die Zusammenlegung ihrer Flotten die Kosten um jährlich rund 1 Mrd. $ senken. Nach den ursprünglichen Planungen soll das neue Bündnis am 1. Juli in Kraft treten, während das gemeinsame operative Geschäft am 1. April 2018 starten soll. Eingeschlossen sind auch die Terminalbeteiligungen außerhalb Japans.

NYK hält künftig 38 % der Anteile, MOL und K Line kommen jeweils auf 31 %. Mit einer Kapazität von 1,4 Mio. TEU (256 Schiffe) und einem Marktanteil von 7 % entsteht die weltweit sechstgrößte Linienreederei. Alle drei Carrier gehören außerdem der Kooperation »THE Alliance« an, bei der auch Deutschlands größte Linienreederei Hapag-Lloyd sowie Yang Mind Mitglied sind.