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Die genossenschaftliche DZ Bank setzt den angekündigten »Squeeze out« bei der Tochter DVB Bank um. Minderheitsaktionäre sollen eine Barabfindung in Höhe von 22,60 € je Stückaktie erhalten.

Den entsprechenden Beschluss hat die DZ Bank jetzt gegenüber dem Vorstand der D[ds_preview]VB Bank verkündet. Das Vorhaben war bereits im November 2016 bekannt gemacht worden. Geplant ist der Ausschluss der bisherigen Minderheitsaktionäre, also eine Übernahme von 100% der Anteile.Der abschließende Beschluss soll in der ordentlichen Hauptversammlung der DVB Bank am 22. Juni gefasst werden, heißt es in einer Mitteilung.

Die DVB Bank, einer der führenden Schiffsfinanzierer, war 2016 überraschend tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust (Ergebnis vor Steuern) lag bei –285 Mio. € (2015: +46 Mio. €). Folglich wurde eine Finanzspritze der DZ Bank in Höhe von 150 Mio. € in Anspruch genommen.

Durch den »anhaltenden Abschwung in vielen Segmenten der Schifffahrt und die Ölpreis-bedingt schwierigen Rahmenbedingungen an den Offshore-Märkten« hatte die Bank ihre Risikovorsorge erheblich erhöhen müssen. DVB_logo1Insgesamt schlugen die Wertberichtigungen in der Bilanz mit 523,7 Mio. € zu Buche. Davon entfiel der Löwenanteil von 344,7 Mio. € auf den Bereich Shipping Finance. Im Gegenzug konnten nur 139,1 Mio. € aufgelöst worden. Die erhöhte Risikovorsorge habe einen Rückgang des Zinsüberschusses nach Risikovorsorge von 42,2 Mio. € auf –172,4 Mio. € bewirkt, hieß es Anfang März.

Die genossenschaftliche DZ Bank, drittgrößtes deutsches Kreditinstitut und Zentralbank für die rund 1.000 deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, hatte für 2016 einen Gewinn von 2,2 Mrd. € vorgelegt. Die Bilanz wurde durch das schlechte Ergebnis der Tochter DVB Bank allerdings erheblich getrübt.