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Die intensiven Verhandlungen über einen Sanierungs- und Zukunftstarifvertrag für die Beschäftigten der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) sowie über eine strukturelle Neuaufstellung der Gesellschaft tragen erste Früchte.

Die ver.di Mitgliederversammlung der LHG hat einem Eckpunkte[ds_preview]papier zugestimmt, das die Tarifkommission und die LHG Mitte April verhandelt hatten. Das Eckpunktepapier sei die Grundlage für einen abzuschließenden Zukunftssicherungstarifvertrag zur Restrukturierung der LHG. Die Verhandlungspartner stimmten darin überein, dass die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit der LHG nur durch eine substantielle Entlastung auf der Kostenseite erreicht werden könne, hieß es.

Das Eckpunktepapier enthalte Sanierungsregelungen zur kurz- und mittelfristigen Kostenentlastung der Gesellschaft. Dabei gehe es im Wesentlichen um Verzicht auf Zulagen und Sonderzahlungen sowie Regelungen über Lohnerhöhungen in den Jahren bis einschließlich 2020, so die LHG. Im Gegenzug würden während der Laufzeit betriebsbedingte Beendigungskündigungen ausgeschlossen. Damit würde zum ersten Mal seit vielen Jahren eine langfristige Tarifsicherheit erreicht.

Parallel hätten die Parteien begleitende strukturelle Änderungen erarbeitet, die die Zukunftssicherung der LHG auch über die Laufzeit der tariflichen Regelungen hinaus gewährleisten, hieß es weiter. Hierunter fallen insbesondere Regelungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Die Wirksamkeit des Eckpunktepapiers steht u.a. unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gesellschafter der LHG und von Sanierungsbeiträgen der Gesellschafter bis zum 30. Juni 2017.

Eckpunktepapier soll Zukunft der LHG sichern

Mit der Umsetzung des Eckpunktepapiers erhält die LHG nach eigenen Angaben eine klare Zukunftsperspektive. Sie gibt der Gesellschaft eine dringend notwendige Kostenentlastung und Planungssicherheit. Die Einigung mit ver.di verbessere die Wettbewerbsposition der LHG als zuverlässiger und leistungsstarker Partner ihrer Kunden, so das Unternehmen. Neben dem Eckpunktepapier erfolgt die Fortsetzung des notwendigen Personalabbaus auf freiwilliger Basis.

»Wir sind auf dem richtigen Weg«, so LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens erleichtert. Man habe diese schwierige Hürde in gemeinsamer und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft und insbesondere den eigenen Mitarbeitern genommen. Die Gesellschaft habe sich als handlungsfähig erwiesen. Dies sei auch ein starkes Signal an die Kunden.

Im vergangenen Jahr verringerte sich der Umschlag in Lübeck um 5 % im Vergleich zu 2015.