Spotmarkt, Woche 13: Fünfstellige Raten für Panamaxe

Spotmarkt
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Gerade noch schienen sie allesamt dem Schneidbrenner geweiht, doch jetzt stehen die Befrachter wieder Schlange: Für Panamax-Containerschiffe haben die Charterraten im Spotmarkt noch einmal Fahrt aufgenommen und die Schallmauer von 10,000 $/Tag durchbrochen.

Damit hat sich das Ra[ds_preview]tenniveau in diesem Segment im März mehr als verdoppelt. Für Erstaunen sorgte bereits zu Wochenanfang der Abschluss der »JPO Vulpecula« (4.254 TEU, Bj. 2010) der Reederei Oltmann aus Stade bei Pacific International Lines (PIL) zu 10.000 $/Tag für 4 bis 5 Monate. Die gleiche Rate konnte offenbar auch Lomar Shipping für seinen Maxi-Panamax-Frachter »Sydney Trader« (5.047 TEU, Bj. 2005) in einer Charterverlängerung für 5 bis 7 Monate bei OOCL durchboxen, wie Makler berichten.

Sogar noch einen Tick mehr – angeblich 10.750$ – musste dem Vernehmen nach der israelische Carrier ZIM für zwei 5.000er lockermachen, die bislang aufgelegt waren. Es handelt sich Maklerberichten zufolge um die 2006 gebaute und von der griechischen Reederei Technomar Shipping bereederte »Orca I« (5.095 TEU) und die 2007 gebaute Schwester »Dolphin II«.

13.750 $/Tag für Wide Beam

Eine ordentliche Steigerung verzeichneten Befrachtungsmakler auch für Wide-Beam-Schiffe von 4.800 TEU, die bis vor kurzem zu ähnlich jämmerlichen Raten geschlossen werden konnten wie traditionelle Panamaxe. So soll ZIM die »Hammonia Istria« (4.957 TEU) der Hammonia Reederei sowie die »Jadrana« (4.957 TEU) von Peter Döhle zu je 13.750 $/Tag für 6 Monate verlängert haben. Einsatzgebiete der Schiffe seien der Fernost-Indien- sowie der Fernost-West Afrika-Verkehr, heißt es.

Auch für 3.500er, für Subpanamax-Typen (2.500 bis 2.800 TEU) und in eingeschränktem Maße für 1.700-TEU-Schiffe zog der Markt an, was sich in einem kräftigen Anstieg des New ConTex binnen einer Woche um fast 8% auf 368 Punkte wiederspiegelt. Gerüchten zufolge sollen für Schiffe mit Kapazitäten von 2.700/2.800 TEU ohne Ladegeschirr bereits Abschlüsse um und bei 10.000 $/Tag getätigt worden, die aber noch nicht bestätigt sind.

Für 2.500-TEU-Typen mit Ladegeschirr zogen die Raten auf über 9.000 $/Tag an – nachdem die Reeder in der Vorwoche noch mit Forderungen nach hohen 8.000$ gescheitert waren. Maklerangaben zufolge nahm Hapag-Lloyd die 2003 gebaute »Jandavid S« (2.483 TEU) für 6 Monate bei Anlieferung im Mittelmeer zu 9.250 $/Tag unter Vertrag.

Jojo für Bulker

Am Bulker-Spotmarkt konnten die Tonnage-Anbieter in der ersten Wochenhälfte deutliche Erhöhungen durchsetzen, die von den Befrachtern im weiteren Verlauf aber teilweise zurückgedreht werden konnten. Der Baltic Dry Index erreichte mit 1.333 Zählern den höchsten Stand seit November 2014, rutsche dann aber wieder bis auf 1297 Punkte ab (+57 zur Vorwoche). Für Capesize-Frachter pendelten sich die Durchschnittsraten im Zeitcharter-Trip-Geschäft zum Wochenende bei rund 18.900 $/Tag ein, gegenüber 18.100 $/Tag Ende der Vorwoche.

Vor allem im Pazifik ließ die Nachfrage zu wünschen übrig, teils bedingt sicherlich durch den Wirbelsturm »Debbie« an der Ostküste Australiens. Panamaxe verbesserten sich deutlich von 9.800 auf durchschnittlich gut 11.000 $/Tag, wobei die Tendenz auch hier ab Wochenmitte eher seitwärts gerichtet war. Für Supramaxe sank das Tip-Charter-Niveau von 9.400 auf rund 9.100, wohingegen Handysize-Bulker einen leichten Anstieg von 7.700 auf 7.900 $/Tagt verzeichneten.

Tanker-Raten geben nach

An den Tankermärkten gaben die Raten in den meisten Segmenten weiter nach. Für VLCC lag das Ertragsniveau bei Reisen vom Mittelost-Golf nach Fernost mit rund 14.500 $/Tag ähnlich niedrig wie in der Vorwoche. In Westafrika zog der Spotmarkt für die Supertanker am Freitag aber noch einmal an und schloss bei 19.100 $/Tag für Reisen nach Fernost (+15% gegenüber Vorwoche). Für Suezmaxe und Aframaxe ging es auf den meisten Routen gen Süden. Eine Ausnahme bildete die Mittelmeerfahrt für Aframaxe. (mph)