Seenotretter taufen neues Boot

Hans Dittmer, DGzRS, Seenotretter
Taufe des neuen Seenotrettungsbootes »Hans Dittmer« in Juist (Foto: DGzRS)
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Die deutschen Seenotretter haben auf Juist ihre neuestes Boot auf den Namen »Hans Dittmer« getauft. Es ist eines von insgesamt 10 Neubauten von Fassmer.

Rund 10 m lang und 18 kn schnell – dies sind die technischen Daten des neuesten Seenotrettungsbootes der Freiwilligenstation Ju[ds_preview]ist. Mit einem Tiefgang von lediglich 0,96 m kann es auch im anspruchsvollen Tidenrevier mit seinen vielen Sandbänken und Flachs seine Aufgaben erfüllen. Taufpatin ist Martina Janssen-Visser, Mutter des Vormanns der Station.

Finanziert wurde der Neubau durch den Nachlass von Hannaliese und Hans Dittmer, die die DGzRS mit einer außerordentlichen Zuwendung berücksichtigten, zweckgebunden für den Neubau einer Rettungseinheit. Das Vermögen der Dittmer-Familie stammt aus der Schifffahrt, und Hannaliese Dittmer vermachte es der DGzRS, um nach ihrem und dem Willen ihres verstorbenen Mannes damit ein neues Schiff für die Seenotretter zu bauen.

Gebaut wurde das Boot bei der Fr. Fassmer in Berne an der Unterweser. Bei der Kiellegung hatte Schauspieler und DGzRS-„Bootschafter“ Markus Knüfken einer Schiffbauer-Tradition folgend in eine Sektion des Neubaus eine glückbringende Münze eingelegt. Das Zehn-Euro-Stück, das die Bundesrepublik Deutschland 2015 zum 150-jährigen Bestehen der DGzRS als offizielles Zahlungsmittel herausgegeben hatte, verweist auf die lange Historie der Station Juist und soll der Besatzung Sicherheit, Glück und Gesundheit verheißen.

Juist zählt zu den ältesten Stationen der Seenotretter an der Nordsee. Bereits 1861, vier Jahre vor der DGzRS, hatte sich der Verein zur Rettung Schiffbrüchiger an der ostfriesischen Küste gegründet und 1861 eine der ersten Stationen auf Juist und Langeoog errichtet.

Die »Hans Dittmer« ersetzt das Seenotrettungsboot »Woltera«, das seit 2006 auf der Insel stationiert war. Es handelt sich um einen modifizierten Typ dieser Klasse, der besonders durch einen Spant mehr in der Länge die Unterbringung und Behandlungsmöglichkeiten an Bord für Schiffbrüchige, Erkrankte und Verletzte verbessert. Der Neubau ist eines von derzeit insgesamt zehn beauftragten Booten des gleichen Typs – das derzeit letzte soll 2020 seinen Dienst aufnehmen.