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Nach Ende der Frist für eine unverbindliche Angebotsabgabe sind offenbar noch fünf Interessenten an der HSH Nordbank im Rennen: Darunter die Firmengruppe HNA aus China und der US-Finanzinvestor Apollo.

Das wollen die Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg erfahren haben. Demn[ds_preview]ach liegen insgesamt fünf Angebote vor. Darunter sollen sich der chinesische Tourismus- und Finanzkonzern HNA, mit 4,76% an der Deutschen Bank beteiligt, und der US-Finanzinvestor Apollo Global Management befinden. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür bislang nicht.

Die HNA Group ist ein Logistik- und Transportkonzern, der verschiedene Beteiligungen hält, darunter bei der Jinhai Heavy Industry, einer der zehn größten Werftengruppen Chinas. In der Schifffahrtssparte werden rund 40 eigene Schiffe bei der Containerreederei Tianjin Tianhai betrieben. Außerdem werden Schiffe und Container finanziert, unter anderem im Leasing-Geschäft.

Am Freitag um 24 Uhr hatte die Frist für die Abgabe von zunächst »unverbindlichen Kaufangeboten« geendet. »Nach erster Sichtung sind wir mit der Resonanz sehr zufrieden. Die erste Phase des Privatisierungsver­fahrens hat zu einem guten Ergebnis geführt«”, teilten die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) und Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Zweite Runde bereits im April

Nach einer sorgfältigen Prüfung wollen die Länder nach eigenen Angaben noch im April entscheiden, mit welchen Bietern intensivere Verkaufsverhandlungen geführt werden. Die Landesbank soll bis Februar 2018 privatisiert werden – gelingt dies nicht, wird abgewickelt.

Um die Chance einer erfolgreichen Privatisierung zu sichern, werde sich die Bieterauswahl für die zweite Verfahrensstufe nicht nur an dem gebotenen Kaufpreis, sondern auch an der Eignung der Bieter orientieren, die eine Privatisierung unter den gegebenen beihilfe- und aufsichtsrechtlichen Anforderungen erfolgreich durchführen können, heißt es weiter in der Erklärung.

HSH-Verkauf in zwei Teilen?

Bankenkenner hatten mehrfach darüber spekuliert, dass die HSH Nordbank in zwei Teilen verkauft werden könnte. Demnach könnte die profitable Kernbank, die 2016 mit einem Vorsteuergewinn von 639 Mio. € abgeschlossen hatte, an einen anderen Käufer gehen als die unter immensen Altlasten leidende Abbaubank. Deren Verluste lagen im vergangenen Jahr bei -299 Mio. €.

Das Schifffahrtsportfolio in der Kernbank umfasst derzeit 7,1 Mrd. €, davon gelten »nur« 700 Mio. € als »non-performing«. Weitere 9,9 Mrd. € liegen in der Abbaubank. Dort ist das Ausfallrisiko mit einem NPE-Anteil von 8,3 Mrd. € (84%) weiter extrem hoch.