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Die norwegische Wettbewerbsbehörde hat Eimskip die geplante Übernahme von Nor Lines untersagt. Die isländische Reederei kündigte an, andere Optionen prüfen zu wollen.

Im vergangenen Jahr hatte Eimskip die Übernahme des norwegischen Konkurrenten mit einem geschätzten Jahresumsatz [ds_preview]von rund 110 Mio. € verkündet.  Der Kaufpreis wurde mit 15 Mio. € angegeben. Nor Lines betreibt ein umfangreiches Logistiknetzwerk in Norwegen, auf See und an Land.

Die die geplatzte Übernahme entstünden Eimskip Kosten in Höhe von 300.000 €. Andere Auswirkungen auf die Geschäftsprognose für 2017 gebe es aber nicht, teilte das Unternehmen mit. Man werde sich nach anderen Möglichkeiten im norwegischen Markt umsehen, sagte CEO Gylfi Sigfússon. »Wir sind sehr enttäuscht von der sehr engen Auslegung der Gesetze.« Die Wettbewerbshüter hatten ihre Entscheidung damit begründet, dass Eimskip zusammen mit Nor Line eine marktbeherrschende Position beim Transport von Tiefkühlfisch zwischen Norwegen und Nordeuropa erlangt hätten.

Im vergangenen Jahr hatte der Reefer-Spezialist eine 90%-ige Beteiligung an der Spedition Extraco (19 Mio. € Jahresumsatz) in Rotterdam erworben und eine Absichtserklärung mit der grönländischen Reederei Royal Arctic Line zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. Gemeinsam wurden Anfang des Jahres drei Containerschiffe bestellt.

Für das 3. Quartal hatte Eismkip einen Umsatz von 134,1 Mio. € ausgewiesen, ein Plus von 3,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das EBITDA von 17,8 Mio. € bedeutete einen Anstieg um 23,3 %. Das Netto-Ergebnis nahm um knapp 11 % auf 9,4 Mio. € zu. Das Transportvolumen bei den Liniendiensten im Nordatlantik kletterte um 6,8 %. Die EBITDA-Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2016 war von 49 bis 53 Mio. auf 52 bis 55 Mio. € angehoben worden.