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Mit einem Mono-Propellerantrieb erweitert Siemens sein Portfolio im Bereich der elektrischen Pod-Antriebe auf eine Leistung von bis zu 25 MW pro Pod. Ein britisches Kreuzfahrtunternehmen hat bereits ein Schiff mit solch einer Antriebsanlage bestellt

Pod-Antriebe sind als drehbare Gondel am Schiffsrumpf angebracht. Die elektrisch angetriebenen Propellergondeln sind um 360 Grad drehbar und ermöglichen[ds_preview] dadurch eine hohe Manövrierbarkeit des Schiffes. Mit dem Mono-Propellerantrieb erweitert Siemens sein bisheriges Portfolio.

Der Antrieb erfülle dabei hohe Komfortanforderungen, welche besonders im Passagier- und Kreuzfahrtschiffssegment gelten, so der Hersteller. Ein britisches Kreuzfahrtunternehmen habe bereits ein Schiff mit solch einer Antriebsanlage bestellt, erklärt Siemens.

Vorher war nur eine Zwei-Propellervariante des Pod-Antriebs verfügbar, die unter anderm bei Fähren, Spezial- und Militärschiffen im Einsatz war. Mit dem verbesserten Mono-Propeller-Pod-Antrieb konnte Siemens nach eigenen Angaben durch die Kombination von hydrodynamischen Studien, systematischen CFD-Simulationen und Tanktests eine verbesserte Außengeometrie schaffen, welche die Anforderungen an Energieeffizienz und Kursstabilität noch besser erfüllen soll. Aufgrund der schlanken Pod-Gondel und des optimierten Designs der Verbindung zwischen Gondel und Schiff habe man die Kurshaltestabilität verbessern können und dabei trotzdem einen hervorragender hydrodynamischen Wirkungsgrad erzielt. Darüber hinaus arbeite der Antrieb auf einem sehr niedrigen Geräusch- und Vibrationsniveau, weshalb er sich besonders für die hohen Komfortanforderungen im Passagier- und Kreuzfahrtsegment eigne.

»Der für den Antrieb charakteristische Monopropeller kommt mit einer verkleinerten Nabe aus, wodurch die Propellerfläche vergrößert und das Gewicht reduziert werden konnte«, so Siemens. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass permanenterregte Synchronmaschinen mit einem Minimum an Versorgungssystemen auskämen. So werde z.B. keine Erregermaschine benötigt, um das Läufermagnetfeld zu erzeugen. Der dadurch gewonnene Platz erhöhe die Nutzlastkapazität des Schiffes.

Bei der Weiterentwicklung des SISHIP eSiPOD-M griff Siemens auf das Wissen aus anderen Branchen zurück. So setzt das Unternehmen permanent erregte Motoren (PEM) bereits in Flugzeugen, U-Booten, Mienenfahrzeugen und Windkraftanlagen ein. Diese würden vorrangig installiert, da durch ihren hohen Wirkungsgrad (> 97%), weniger Verluste entstünden und sie so platzsparend und effizient arbeiteten.

Der SISHIP eSiPOD-M trage somit dazu bei, die Effizienz und Zuverlässigkeit von Schiffen zu erhöhen, sowie den Kraftstoffverbrauch und damit die Betriebskosten zu senken.

Durch eine Erweiterung des Serviceangebotes habe Siemens auch die Servicequalität weiter verbessert: Dies beinhalte jeweils einen kompletten Werkstatt- sowie einen Ersatzteil-Container. Mit diesem neuen mobilen Serviceangebot könnten direkt vor Ort und in kürzester Zeit Reparaturleistungen erbracht und Inspektionen, wie z.B. die Klassedockung, durchgeführt werden, erläutert das Unternehmen.

Technik und Serviceangebot hätten schließlich zu der britischen Bestellung des Mono-Propeller-Pod für einen Luxuskreuzfahrer geführt.