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Eine Exportbelebung in den südeuropäischen Ländern und Tonnageengpässe in der Region bieten offenbar zunehmend Chancen für Projekt-Carrier. So haben mehrere führende MPP-Betreiber eine Erhöhung ihrer Kapazitäten auf der Route vom Mittelmeer nach Nord- und Zentralamerika angekün[ds_preview]digt.

Marktführer BBC Chartering gab bekannt, dass die Frequenz im Semi-Liner-Dienst auf der Strecke jetzt auf zweiwöchentliche Abfahrten gesteigert werden soll. Als Basisladung dienten große Volumenkontrakte für Stückgut- und Projektladung für Windenergie, Flüssigerdgas und Bauvorhaben (Hudson-Yards-Projekt) an den Ost- und Golfküsten der USA.

»Die zugrundeliegenden Volumina bieten auch anderen Verladern gute Gelegenheiten, unsere westgehenden Kapazitäten zu nutzen«, erklärte BBC-Geschäftsführer Svend Andersen. Typische Ladehäfen seien Derince in der Türkei, Genua (Italien) und Tarragona (Spanien) mit seinem gewaltigen petrochemischen Komplex.

Durch zusätzliche Chartern und kommerzielle Managementverträge hat der zur Leeraner Briese Gruppe gehörende MPP-Carrier seine disponierte Flotte kürzlich auf rund 180 Einheiten aufgestockt. In Kürze sollen neun Mehrzweckschiffe auf Charter aus dem Hause Peter Döhle hinzukommen, während Briese/BBC im Gegenzug sechs Containerschiffe zur Befrachtung an Döhle geben werde, wie Andersen im Gespräch mit der HANSA auf der Breakbulk-Messe in Antwerpen erklärte.

Der US-Tramp-Projektcarrier Intermarine und die spanische Reederei Marguisa wollen ihren gemeinsamen Liniendienst zwischen dem Mittelmeer und der US-Golfküste sowie der Nordküste Südamerikas von zweimonatlichen auf monatliche Abfahrten hochfahren.

Für zusätzliches Geschäft soll die traditionsreiche italienische Agentur Hugo Trumpy in Genua sorgen, die von Intermarine und Marguisa zum neuen Generalagenten für diesen Dienst in Italien ernannt wurde. Hugo Trumpy war zuvor für Nordana Lines im selben Fahrtgebiet tätig. Die dänische Reederei hat den Dienst aber kürzlich eingestellt und die dort eingesetzten zwei Ro/Ro-Schiffe verchartert – Gerüchten zufolge soll eins davon künftig im Werksverkehr für Airbus eingesetzt werden.

Die Marktlücke, die sich durch Nordanas Ausstieg auftat, rief als erstes im April die niederländische MPP-Reederei Spliethoff auf den Plan. Die Firma mit Hauptsitz in Amsterdam schickte ein zweites Schiff in den Verkehr vom Mittelmeer Richtung US Golf und nahm zusätzlich den mexikanischen Hafen Veracruz in den Fahrplan auf. Die Frequenz wurde von monatlichen auf zweiwöchentliche Abfahrten erhöht.

Die Reederei rechnet sich noch zusätzliches Potenzial durch Anbindung weiterer Häfen in Lateinamerika per Transhipment aus. »Wir bauen das Schritt für Schritt auf und planen unser Engagement auf lange Sicht«, sagte Michael van den Heuvel, Mitglied der Geschäftsführung von Spliethoff, in Antwerpen. (mph)