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Die Hamburger Buss-Gruppe setzt ihre Neustrukturierung fort. Jüngstes Projekt ist die heute angekündigte Aufspaltung der Hafenlogistik-Tochter Buss Port Logistics.

Im Herbst letzten Jahres hatte das Hamburger Unternehmen angekündigt, sich künftig »fokussierter aufzustellen« und a[ds_preview]uf zwei Kernbereiche zu konzentrieren. Wie Buss mitteilte, ist die Neustrukturierung nun abgeschlossen: Die Hafenlogistik soll aus zwei Segmenten fortbestehen: Stauerei/Werklogistik und Offshore-/Onshore-Hafenlogistik. Die Dachmarke Buss Port Logistics wird somit aufgelöst, beide Bereiche sollen künftig als eigenständige und unabhängige Unternehmen agieren. »Hintergrund dafür ist, dass sich beide Bereiche in verschiedenen Zielmärkten bewegen und ebenso unterschiedlichen Kundengruppen gegenüber stehen«, teilte Buss mit.

Die Stauerei und Werklogistik operiert in Zukunft als als Buss Port Services GmbH unter der Leitung von Michael Beyer. Das Segment Offshore-/Onshore-Hafenlogistik soll sich mit der Entwicklung von Logistikkonzepten für Großprojekte und der Beratung von Kunden insbesondere aus der Offshore-, Onshore- und Öl/Gas-Industrie »beschäftigen«. Offizieller Name ist Buss Offshore Solutions, unter der Leitung von Martin Schulz.

Buss
Michael Beyer (Foto: Buss)

Michael Beyer kommentierte: »Wir sind als Dienstleister überall dort, wo wir gebraucht werden. Ob auf unseren eigenen, auf Fremdterminals oder aber im Werk beim Kunden. In der Werklogistik beispielsweise geht unsere Arbeit deutlich über reine Umschlagleistungen hinaus. Wir kümmern uns vor Ort um den reibungslosen Ablauf, der auch das technische Management umfasst. Der Bereich ist gut aufgestellt und wird eine stabile Säule innerhalb der Buss-Gruppe bleiben.«

Buss hat drei Mehrzweck-Terminals beziehungsweise Terminalbeteiligungen in Deutschland und den Niederlanden: das Ostsee-Terminal Mukran Port, das Nordsee-Terminal Orange Blue sowie das an der Elbe gelegene Terminal Stade. Mittlerweile hat sich das Unternehmen auf die Kohle-, Chemie-, Stahl- und Gasindustrie spezialisiert.

Buss-Gruppe im Wandel

Buss, Leonhardt

Der Hafenlogistiker ist Teil der übergeordneten Buss-Gruppe. Sie ist auch in den Bereichen Schifffahrt, Finanzierung, Immobilien und Container aktiv. Zu den Tochtergesellschaften gehören Buss Shipping, Buss Capital, Reaffles Lease und Ixocon. Seit 2012 ist die Buss Gruppe zudem an der Schiffsmaklerei Walther Möller & Co. (WMCO) beteiligt und seit 2015 deren alleiniger Gesellschafter. WMCO ist auf die Befrachtung von zuletzt rund 40 Container- und Mehrzweckfrachtschiffen spezialisiert und agiert gleichermaßen für Drittkunden als auch für Buss Shipping. Mit der Reederei Aug. Bolten, in der Bereederung und im Chartering von derzeit 35 Bulkern aktiv, hatte sich Buss bereits 1971 zusammengeschlossen und hält bis heute 37?% der Anteile.

Die Krise auf den maritimen Märkten ist nicht spurlos an der Gruppe vorübergegangen, die Auswirkungen machten sich sowohl in der Reederei, als auch im Hafen- und Finanzierungeschäft bemerkbar. Zuletzt verkündete Buss Shipping die Zusammenlegung der Bereederungsaktivitäten mit der ebenfalls in Hamburg ansässigen Reederei Leonhardt & Blumberg.

Im Hafengeschäft musste man mittlerweile den Betrieb des Buss Hansa Terminals aufgeben, nachdem der Pachtvertrag mit der Hamburg Port Authority ausgelaufen war und nicht wieder verlängert wurde. Die Nachricht hatte angesichts der Bedeutung für den Arbeitsmarkt in der maritimen Branche der Hansestadt für Aufsehen gesorgt. Um die Effekte abzufedern, hatte Buss einen Sozialplan aufgestellt.