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Unter den Bietern für die zum Verkauf stehende HSH Nordbank ist offenbar auch US-Finanzinvestor Cerberus. Der Privatisierungsprozess geht jetzt in die entscheidende Phase.

Die Interessenten haben Zugang zum sogenannten Datenraum erhalten, um das Zahlenwerk der HSH Nordbank eingeh[ds_preview]end studieren zu können. Mit dabei ist nach Informationen des Handelsblattes nun auch der milliardenschwere US-Finanzinvestor Cerberus Capital Management. Das in New York ansässige Unternehmen verwaltet in diversen Fonds mehr als 40 Mrd. $ Anlagekapital und hat in Deutschland bislang in großem Stil auf dem Immobiliensektor investiert.

Ebenfalls noch im Rennen sind Apollo Global Management und die chinesische Versicherungsgruppe Anbang. Dagegen hat sich der hoch gehandelte chinesische Konzern HNA, der erst kürzlich seine Anteile an der Deutschen Bank auf knapp 10% geschraubt hatte, offenbar zurückgezogen. Nähere Informationen oder Namen wurden bislang nicht preisgegeben.

Der Beteiligungsfonds Cerberus (benannt nach dem Höllenhund in der griechischen Mythologie) ist dem Vernehmen nach an der sogenannten Abbaubank interessiert, in der die Landesbank »faule« Kredite in Höhe von insgesamt rund 22 Mrd. € geparkt hat. Branchenkenner gehen davon aus, dass dieser Bereich getrennt von der gesunden Kernbank erfolgen könnte, die 2016 mit einem Vorsteuergewinn von 639 Mio. € abgeschlossen hatte.

Die Abbaubank hatte dagegen im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von -299 Mio. € verbucht. Das Schifffahrtsportfolio in der Kernbank umfasst derzeit 7,1 Mrd. €, davon gelten »nur« 700 Mio. € als »non-performing«. Weitere 9,9 Mrd. € liegen in der Abbaubank. Dort ist das Ausfallrisiko mit einem NPE-Anteil von 8,3 Mrd. € (84%) weiter extrem hoch.