Das chinesische Konzern HNA hat seinen Anteil an der Deutschen Bank auf knapp 10% erhöht und wird damit zum größten Aktionär. Auch an der zum Verkauf stehenden HSH Nordbank besteht Interesse.
Das chinesische Unternehmens- und Finanzkonglomerat HNA ist laut Medienberichten zum grö[ds_preview]ßten Aktionär der Deutschen Bank aufgestiegen. HNA habe seine Beteiligung auf rund 9,9% aufgestockt. Das Paket hätte demnach einen Wert von rund 3,4 Mrd. €. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.
Zuletzt hatten die Chinesen einen Anteil von 4,76% erworben. Mit der Kapitalerhöhung würden sie den bislang größten Aktionär, Katars Herrscherfamilie Al-Thani, übertreffen. HNA ist vor allem als Miteigentümer von Fluggesellschaften (Hainan Airlines), Flughäfen (Swissport) und Hotels (Hilton) bekannt, besitzt aber auch verschiedene Beteiligungen in der maritimen Industrie, unter anderem bei der Jinhai Heavy Industry, einer der zehn größten Werftengruppen Chinas. In der Schifffahrtssparte werden rund 40 eigene Schiffe bei der Containerreederei Tianjin Tianhai betrieben. Außerdem werden Schiffe und Container finanziert, unter anderem im Leasing-Geschäft.
Zuletzt war bekannt geworden, dass HNA Interesse am Kauf der HSH Nordbank bekundet hat. Die Landesbank soll nach EU-Vorgaben bis Februar 2018 privatisiert werden – gelingt dies nicht, muss sie abgewickelt werden. Neben HNA ist auch der US-Finanzinvestor Apollo Global Management im Rennen. Spekuliert wird darüber, dass die HSH in zwei Teilen – Kernbank und Abbaubank – verkauft werden könnte.
Nach der ersten Runde waren dem Vernehmen nach fünf ernsthafte Bewerber übrig geblieben, die nun ein verbindliches Angebot vorlegen sollen. Die Bieterauswahl in der zweiten Verfahrensstufe werde sich nicht nur an dem gebotenen Kaufpreis, sondern auch an der Eignung der Interessenten orientieren, eine Privatisierung unter den gegebenen beihilfe- und aufsichtsrechtlichen Anforderungen erfolgreich durchführen können, hieß es in einer Erklärung der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein Anfang April.
