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Die Rickmers-Anleihe, im Juni 2013 zu einem Emissionspreis von 100,00 € herausgegeben, ist unter 5,00 € gerutscht. Ihr Wert hat sich in den vergangenen zwei Wochen noch einmal halbiert.

Die Anleihe war an der Frankfurter Börse zuletzt für nur noch 4,5% des Nominalwerts zu haben. [ds_preview]Damit hat sie in den vergangenen 14 Tagen noch einmal die Hälfte ihres Werts verloren. Ende April hatte das Unternehmen eine Restrukturierung als unumgänglich angekündigt.

Im Juni 2013 hatte Rickmers Schuldverschreibungen im Nennwert von 1.000 € je Schein und in einem Gesamtwert von 175 Mio. € herausgegeben – mit einer jährlichen Verzinsung von 8,875% und einer Laufzeit von fünf Jahren. Die Rickmers-Anleihe war danach im November 2013 um weitere 50 Mio. € sowie im März und November 2014 um weitere jeweils 25 Mio. € durch Privatplatzierungen aufgestockt worden.

Die nächste Zinszahlung in Höhe von rund 24,4 Mio. € ist im Juni fällig und soll nach eigenen Angaben vom 20. April von der Rickmers Gruppe pünktlich und aus eigenen Mitteln aufgebracht werden – allerdings nur, wenn vorher die geforderte Restrukturierung eingeleitet werde. Dagegen könne die am 11. Juni 2018 anstehende Rückzahlung der 275 Mio. € nicht geleistet werden.

Im Rahmen der angekündigten Restrukturierung soll die Laufzeit der Rickmers-Anleihe bis Ende 2027 ohne jegliche Zinszahlungen verlängert werden. Dem sollen die rund 1.000 Anleger ohne vorherige Versammlung bis zum 10. Mai zustimmen und zudem den Hamburger Rechtsanwalt Kristian Heiser als ihren gemeinsamen Vertreter akzeptieren – oder aber sie riskieren durch eine Insolvenz den faktischen Totalausfall ihrer Investments.

Firmengründer Bertram Rickmers will 75,1% seiner Anteile an ein Finanzvehikel namens »LuxCo« in Luxemburg übertragen, das die »Neuen Rickmers-Aktien« im Zuge einer Kapitalerhöhung bei der Rickmers Holding AG übernimmt. Bei der LuxCo sollen ein Teil der Bankkredite und auch die Anleiheschulden gebündelt werden. Über einen späteren Verkauf an einen Investor – innerhalb der nächsten drei Jahre – könnten die Gläubiger dann ausgezahlt werden. Neben der HSH Nordbank und der UniCredit sollen somit auch die Anleger zu Anteilseignern der Rickmers Gruppe werden.