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Die finanziell schlingernde Reederei Marenave Schiffahrts AG verkauft ihren Car Carrier »Hoegh Berlin« und den Tanker »Mare Baltic«. Es ist der Beginn für den geplanten Abverkauf der gesamten Flotte.

Die Verträge stünden noch unter bestimmten Wirksam[ds_preview]keitsvoraussetzungen, heißt es in einer Mitteilung von Marenave. Der Verkauf des Schiffes »Höegh Berlin« sei ein wichtiger und nötiger Zwischenschritt für die Enthaftung der Marenave sowie die erfolgreiche Restrukturierung der Gesellschaft.

Die Reederei hatte sich Ende März mit den Einschiffsgesellschaften und der Mehrzahl der finanzierenden Banken auf eine Restrukturierungs- und Enthaftungsvereinbarung verständigt. Dazu gehörte auch eine Verzichts- und Verwertungsvereinbarung im Zuge des vereinbarten Abverkaufs der gesamten Marenave-Flotte.

Laut Medienberichten wurde nun auch der Produktentanker »Mare Baltic« (38.402 dwt, Baujahr 2008) veräußert. Käufer ist dem Vernehmen nach Ancora Investment aus Griechenland, der Preis soll bei rund 13 Mio. $ liegen, der Marktwert bei knaoo 15 Mio. $.

Da waren es nur noch elf …

Die Gruppe bündelt unter einer operativen Holding über vier Komplementär-GmbH insgesamt 13 operative Schiffsgesellschaften für sechs Produktentanker, vier Bulker, zwei Containerschiffe und – bislang – den Car Carrier »Höegh Berlin«.

Marenave, OffenBei der Veräußerung der Schiffe sollen die Banken auf die offenen Forderungen aus den Schiffsfinanzierungsdarlehen insoweit verzichten, als dies für die Ermöglichung einer solventen Liquidation der jeweiligen Einschiffsgesellschaft erforderlich ist.

Daneben sei zur Enthaftung der Marenave unter anderem erforderlich, dass ein Teil der Erlöse aus der Veräußerung des Autotransporters abzüglich der Rückzahlung auf ein objektbezogenes Darlehen an die Banken verteilt werde. Ein weiterer Teil soll bei der Marenave verbleiben, um die nötige Liquidität zu sichern. Das Geld werde unter anderem gebraucht, um die »auf einer Hauptversammlung zu beschließenden Kapitalmaßnahmen mit dem Ziel des Aufbaus einer neuen Flotte und der Realisierung maritimer Projekte« vorzubereiten, heißt es.

Investoren fordern Liquidität

Dies sei nicht zuletzt eine Bedingung des Investorenkonsortiums unter Führung der Offen-Gruppe sowie der DEVK-Versicherung, die Ende Februar mit einer Beteiligung von 2 Mio. € bei Marenave eingestiegen waren. Je nach weiterem Projektverlauf hatten sich beide Investoren zudem verpflichtet, ihr Engagement um weitere 14 Mio. € zu erhöhen.

Bereits im Dezember 2016 hatte – unerwartet – die Ernst Russ AG hatte zunächst 22,26 % der Stimmrechte bei der Marenave AG erworben und wenig später ihren Anteil auf 25% erhöht. Über die kopnkrete Pläne hüllen sich alle Beteiligten bislang in Schweigen.