Sturmflutsaison, Sturmflut, Niedersachsen
Sichern eines Kfz im Hafen Norddeich (Foto: NPorts)
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Trotz des derzeit wechselhaften Wetters haben Niedersachsens Häfen die diesjährige Sturmflutsaison ohne größere Probleme überstanden.

Die Saison sei 2016/17 sei ruhig zu Ende gegangen, teilte die Organisation Niedersachsen Ports (NPorts) jetzt mit. Aus den Hafenstandorten Brake,[ds_preview] Cuxhaven, Emden, Norden und Wilhelmshaven sind kaum Schäden zu vermelden. Erhöhte Gefahr besteht üblicherweise in den Monaten Oktober bis April, in dieser Zeit sind Arbeiten am Deich untersagt. »Hochwasserschutz ist wichtig für das Leben und Wirtschaften der Bevölkerung in der Region. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst“, betonte NPorts-Geschäftsführer Holger Banik.

Während einer Sturmflut sind die Einsatzkräfte des Technischen Service und des Port Office in ständiger Rufbereitschaft. Zum Schutz der Deiche schließen sie die Deichlinie und verstärken diese gegebenenfalls mit Sandsäcken oder anderen Materialien. Außerdem werden die betroffenen Hafenbereiche geräumt und alle Fahrzeuge entfernt. So können Umweltschäden und Gefahren für die Schifffahrt frühzeitig abgewendet werden.

»RapidReach«

NPorts will Abläufe mittels der sukzessiven Einführung des digitalen Notfall-Alarmierungssystems »RapidReach« weiter verbessern. Innerhalb weniger Sekunden soll die Person, die Wache hält, alle Beteiligten über das neue System informieren. Die telefonische Meldekette wird mit nur einem Knopfdruck ausgelöst, der Eingang über Handy bestätigt. »Dank RapidReach können wir unsere Ressourcen im Notfall noch gezielter bündeln. Gerade für den Hochwasserschutz bringt dies viele Vorteile«, erklärte Banik. Am Standort Cuxhaven, wo das System schon seit längerem eingesetzt wird, habe man bereits gute Erfahrungen gesammelt. Für alle Standorte ist ein Einsatz für die Sturmflutsaison 2017/18 geplant.

In Brake gab es in dieser Saison 16 Sturmflutwarnungen – mit »mittelmäßiger Intensität«. Nur bei vier der 16 Sturmfluten ragte der Wasserstand über die Pierkante und gelangte somit an das Hochwasserschutztor. Am Standort Cuxhaven waren es  nur wenige Sturmfluten mit geringer Intensität. Außer den üblichen, leichten Erdversackungen am Deich kam es zu keinen weiteren Schäden.

Der Hafen Emden war von fünf leichten und einer schweren Sturmflut Mitte Januar 2017 betroffen. Am 14. Januar stieg das Wasser auf 2,74 m über dem Mittleren Tidehochwasser (MThw). Hier mussten alle Deichscharte durch Niedersachsen Ports geschlossen und eine zusätzliche Deichsicherung mit Alu-Rohren aufgebaut werden. Größere Schäden sind dennoch nicht entstanden. Der durch Schlick verunreinigte Emspier wurde mit Wasser schnellst möglich gereinigt. Außerdem hat der Technische Service Emden Treibgut aufgenommen und entsorgt.

In Norddeich ist NPorts zuständig für den Deichabschnitt beginnend westlich des Hafenrestaurant »Utkiek« und endend östlich der sogenannten »Granatdarre«. In der Sturmflutsaison 2016/17 gab es hier drei Sturmfluten: vom 3. auf den 4. Januar, am 12. Januar und vom 13. auf den 14. Januar. Den höchsten Stand erreichte die letzte Flut mit 1,97 m über MThw. Schäden gab es keine, da die Mitarbeiter der Bauhöfe rechtzeitige Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben. Allerdings mussten dazu während der Sturmfluten viele neugierige Passanten aufgrund der Gefahr aus dem Hafen verwiesen werden. Auch Autos wurden abgeschleppt.