Auto Energy, Pionierarbeit
Die »Auto Energy« ist eine Schwester der 2016 getauften »Auto Eco« (Foto: bremenports)
Print Friendly, PDF & Email

Der Bremer Häfen-Staatsrat Jörg Schulz hat den Aufenthalt des Car Carriers »Auto Energy« dafür genutzt, Werbung für die Nutzung von LNG in der Schifffahrt zu machen.

Im Überseehafen Bremerhaven hatte die norwegische Reederei UECC (United European Car Carriers) ihren Neubau vorges[ds_preview]tellt. Der 181 m lange und 30 m breite Autotransporter wird mit Flüssigerdgas angetrieben. Schulz zeigte sich beeindruckt und würdigte bei einem Besuch an Bord das Engagement des Unternehmens: »Damit leistet UECC ökologische Pionierarbeit in der Seeschifffahrt.«

Die »Auto Energy« ist der weltweit größte Autotransporter, der sein Hauptaggregat mit LNG betreiben kann. »Der Ausstoß von Stickoxiden sinkt im LNG-Betrieb um bis zu 80 %, und Schwefeldioxid und Feinstaub werden gar nicht emittiert«, so Schulz weiter.

LNG spielt in den Nachhaltigkeitsbestrebungen des Hafenbetreibers bremenports sowie in der Bremer Politik eine wichtige Rolle. Doch man sieht noch Nachbesserungsbedarf. Bremenports-Geschäftsführer Robert Howe hatte Ende 2016 kritisiert, dass sich der Aufbau einer LNG-Infrastruktur in den bremischen Häfen leider noch schwierig gestalte. »Es gibt einfach noch nicht genug Schiffe, die mit LNG angetrieben werden. Bremen und Bremerhaven sind aber LNG-ready. Wenn Bedarf besteht, kann in beiden Häfen problemlos vom LKW aus gebunkert werden«, zog er eine Zwischenbilanz.

Ökologische Ziele verfolgt bremenports auch bei der Modernisierung der eigenen Schiffsflotte, die aus etwa 20 Einheiten besteht. Im Sommer 2016 wurde das neue Peil- und Vermessungsschiff »Seeadler« mit einem Diesel-Batterie-Hybridantrieb in Betrieb genommen. In diesem Jahr steht die Indienststellung der LNG-Schute »greenports 1« an.

Hybrid-Antrieb

Die »Auto Energy« ist mit einem Hybrid-System ausgerüstet – es kann nicht nur mit LNG, sondern auch mit Schweröl und Marine Gas Oil betrieben werden.

UECC Auto Energy Schulz bremenports
Vor der »Auto Energy«: Häfen-Staatsrat Jörg Schulz und Reedereivertreter Bjorn O. Gran Svenningsen (Foto: bremenports)

Der Frachter mit der Eisklasse 1A hat Stauraum für bis zu 4000 Autos. Die Rampenkapazität liegt bei maximal 160 Tonnen. Zehn Decks, die sich bis auf 5,30 m Höhe verstellen lassen, bieten viel Raum für Ladung auf Mafi-Trailern sowie für schwere selbstfahrende Fahrzeuge, zum Beispiel Mobilkräne, Landmaschinen und Kettenbagger.

»Auto Enerrgy« und ihre Schwester »Auto Eco« bedienen im Europaverkehr die Häfen Southampton, Zeebrügge, Bremerhaven, Malmö, Hanko, St. Petersburg und Gdynia.

Kurz nach der offiziellen Indienststellung hatte die »Auto Energy« bereits für Aufsehen in der deutschen maritimen Branche gesorgt: Es war der größte mit LNG betriebene Frachter, der bislang den Nord-Ostsee-Kanal passierte.

Am 29. November 2016 war der Neubau von der Bauwerft Nanting Cosco Khi Ship Engineering in Nantong abgeliefert worden. Für den Nord-Ostsee-Kanal war er eigens optimiert worden. Die Masthöhe wurde auf 40 m begrenzt. Gleichzeitig wurde der Rumpf bei 30,22 m Breite auf 9,60 m Tiefgang begrenzt. So kann das Schiff bei fast allen Teilladungsständen den Kanal passieren.