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Die Hamburger Reedereien Leonhardt & Blumberg und Buss Shipping fusionieren und bündeln ihre Flotten von Feederschiffen. Es ist ein weiterer Schritt bei der Konsolidierung in der deutschen Schifffahrt. Von und

Bislang waren sie im Feeder-Segment gegeneinander angetreten, mit sehr ähnlichen Schiffen. Sowohl Leonhardt & Blumberg (L&B), 1903 gegründet, als[ds_preview] auch Buss Shipping, seit 2009 am Markt aktiv. Künftig machen sie gemeinsame Sache und fusionieren ihr Bereederungsgeschäft in der neuen Gesellschaft »Leonhardt & Blumberg Shipmanagement«.

Ziel beider Partner sei es, mit dem Zusammenschluss größere Synergieeffekte zu erzielen und die Marktposition im Wettbewerb zu stärken, teilten die Reedereien mit. Die gemeinsame Flotte zählt 55 Containerschiffe mit einem Durchschnittsalter von acht Jahren, von denen der Großteil dem Feeder-Segment angehört. Die Leitung übernehmen die bisherigen Geschäftsführer Christian Rychly und Mathias Gaethje (beide L&B) sowie Torben Koelln (Buss). Das Eigentum an den Schiffen bleibe vom Zusammenschluss unberührt, teilten die Unternehmen mit.

Bis zur vollständigen Integration, die sich bis in den Sommer hineinziehen soll, werden die beiden Reedereien zunächst weiter eigenständig operieren. Alle Mitarbeiter werden in die neue Gesellschaft überführt.

Leonhardt & Blumberg, in dritter Generation von Frank Leonhardt geleitet, ist heute bereits der größte unabhängige Eigner von Handysize-Containerschiffen mit 1.500 TEU, 1.700 TEU und 3.600 TEU –insgesamt sind es 36 Einheiten mit einem Gesamtwert von fast 400 Mio. $. An Land und auf See werden rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.

2013 wurde eine Kooperation in der Befrachtung mit der Reederei Laeisz geschlossen, die zur Gründung von Martini Chartering führte. Eine enge Vernetzung in der Finanzierung und Bereederung bestand über die Leonhardt & Blumberg Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG auch zur Hansa-Treuhand-Gruppe von Hermann Ebel, die im September 2016 für ihren Reedereibetrieb Insolvenz anmelden musste.

Bereits zu Jahresbeginn hatte L&B-Geschäftsführer Christian Rychly gegenüber der HANSA erklärt, dass man künftig einen noch größeren Fokus auf das 1.700-TEU-Segment legen werde. »Um sich in der Krise zu behaupten, gibt es nur zwei Wege: Über die Größe oder indem man erfolgreiche eine Nische besetzt«, sagt er. Dei Fusion erfüllt beide Kriterien.

Denn der neue Partner Buss Shipping liefert nun passende Schiffe hinzu. Laut dem Unternehmen zählen derzeit 17 Containerfeeder zwischen 880 und 2.800 TEU zur Flotte, darunter auch vier Eco-Handysize-Designs der Wenchong Werft mit 1.700 TEU. Zwei Neubauten dieser Größe werden noch dieses Jahr aus China geliefert.

Hinzu kommen elf Feedermax-Schiffe mit 900, 1.000 und 1.100 TEU. Einzig die beiden 2.800er stören die Homogenität ein wenig. VesselsValue gibt den Wert der gesamten Buss-Flotte mit knapp 150 Mio. $.

Seit 2012 ist die Buss Gruppe zudem an der Schiffsmaklerei Walther Möller & Co. (WMCO) beteiligt und seit 2015 deren alleiniger Gesellschafter. WMCO ist auf die Befrachtung von zuletzt rund 40 Container- und Mehrzweckfrachtschiffen spezialisiert und agiert auch für Drittkunden.

Mit der Reederei Aug. Bolten, als ein Hamburger Traditionsunternehmen in der Bereederung und im Chartering von derzeit 35 Bulkern aktiv, hatte sich Buss bereits 1971 zusammengeschlossen und hält bis heute 37 % der Anteile.