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Der umstrittene Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, Hans-Jörg Schmidt-Trenz, hat sein Amt nach mehr als 21 Jahren niedergelegt. Er kam damit seiner Abberufung durch das neue Präsidium der Handelskammer zuvor.

In den Wahlen zum Kammerplenum Anfang des Jahres hatten die[ds_preview] sogenannten Kammerrebellen von »Die Kammer sind WIR!«, unterstützt von zahlreichen Vertretern aus der maritimen Wirtschaft, 55 der 58 Sitze errungen. Das neue Kammerplenum will unter anderem ab 2020 auf die bisher fälligen Zwangsbeiträge der rund 160.000 Mitgliedsunternehmen von 2020 an verzichten und die Kammer stattdessen mit freiwilligen Beiträgen finanzieren.

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Hans-Jörg Schmidt-Trenz (Foto: Handelskammer Hamburg)

Kritik hatte sich auch am Gehalt des bisherigen Kammer-Hauptgeschäftsführers entzündet, der rund 500.000 € im Jahr verdient. Künftig sollen es nur noch rund 150.000 € sein.Vize-Präses Torsten Teichert, Vorstandschef von Lloyd Fonds, hatte den Antrag zur Abberufung von Schmidt-Trenz vorbereitet. Dieser kam einer Entscheidung des Plenums durch seinen freiwilligen Rückzug vor Ende seines Vertrages im Jahr 2019 zuvor. Ein Nachfolger wird allerdings noch gesucht. Vorerst übernimmt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Ulrich Brehmer kommissarisch die Geschäfte.

Handelskammer
Präses Tobias Bergmann (Foto: Handelskammer Hamburg)

Das Plenum der Handelskammer beschloss die Einsetzung einer Prüfkommission unter Leitung des Hamburger Anwalts und Insolvenzverwalters Berthold Brinkmann, die das gesamte Leistungsspektrum der Kammer inklusive ihrer Tochtergesellschaften wie etwa der HSBA analysieren und bis zum Sommer einen Statusbericht vorlegen soll. Anschließend wollen Präsidium und Plenum einen Plan entwickeln, wie die Kosten für die Kammer gesenkt und die Pflichtbeiträge abgeschafft werden können. Der Kommission gehören neben Brinkmann die Vize-Präsidenten Teichert und Buss-Chef Johann Killinger sowie der frühere Hochbahn-Chef Günter Elste und Wirtschafts-Staatsrat Rolf Bösinger an.