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Die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss beginnt mit einem massiven Stellenabbau. Bereits zum 1. Juli sollen bis zu 200 der zuletzt rund 980 Mitarbeiter gehen. Weitere 100 Jobs fallen im kommenden Jahr weg.

Blohm+Voss war im September vergangenen Jahres von Lürssen übernommen wor[ds_preview]den. Bereits damals war wegen der schlechten Auftragslage und eines Investitionsstaus auf der Werft ein Stellenabbau quer durch alle Betriebsteile angekündigt worden. Auf einer Betriebsversammlung am Mittwoch wurden Details bekannt gegeben.

Die Kürzungen seien über die kurzfristigen Einsparungen hinaus nötig, um den Standort langfristig zu sichern, sagte Blohm+Voss-Geschäftsführer Dieter Dehlke. Mitarbeitern, die freiwillig gehen, soll den Angaben zufolge eine Abfindung angeboten werden. Sie richte sich nach Alter, Betriebszugehörigkeit und Bruttoeinkommen und könne daher unterschiedlich hoch ausfallen.

Transfergesellschaft und Lohnkürzungen

Außerdem ist eine Transfergesellschaft vorgesehen. Die Verhandlungen befänden sich »in einem fortgeschrittenen, allerdings noch ergebnisoffenen Stadium«. So ist offenbar vorgesehen, den verbleibenden Mitarbeitern den Lohn zu kürzen, um die Kosten des Sozialplans gegenzufinanzieren. Angestrebt werde jetzt ein zügiger Abschluss, so Dehlke.

Bei der Übernahme im September vergangenen Jahres hatte Lürssen noch erklärt, man strebe »ein langfristiges Engagement an, um insbesondere das Leistungsspektrum von Reparatur- und Refit-Aktivitäten für Yachten, Marine- und kommerzielle Schiffe zu verstärken sowie das Neubaugeschäft von Marineschiffen innerhalb der Unternehmensgruppe abzurunden«.

Lürssen hatte Blohm+Voss vom britischen Private-Equity-Investor Star Capital Partners erworben, der im Dezember 2011 für einen kolportierten Preis von 150 Mio. € von ThyssenKrupp gekauft hatte.