P&I Club Gard schüttet Füllhorn aus

Print Friendly, PDF & Email

Die beim norwegischen Club Gard versicherten Reedereien sollen bei den Haftpflicht-Prämien (P&I) für das Versicherungsjahr 2016 angesichts eines stark erhöhten Gewinns nachträglich kräftig entlastet werden.

Das entschied der Vorstand des P&I Clubs auf seiner jüngsten Sit[ds_preview]zung, wie heute bekanntgegeben wurde. Demnach soll der Nachschuss (‚deferred call‘) für 2016, der ursprünglich auf 25% der Vorschussprämie angesetzt war, komplett gestrichen werden.

Die Mitglieder können damit pro Schiff etliche Tausend Dollar sparen. Insgesamt soll sich die finanzielle Entlastung für alle Mitglieder auf rund 90 Mio. $ belaufen. Bereits im Vorjahr hatte Gard – die Nummer 1 unter den P&I Clubs der International Group – den Nachschuss für das vorausgegangene Versicherungsjahr 2015 gekappt, allerdings nur von 25% auf 15% der Vorschussprämie, was seinerzeit schon einem Volumen von 37 Mio. $ entsprach.

Das Zugeständnis an die Mitgliedsreedereien begründet der Gard-Vorstand um CEO Rolf Thore Roppestad mit einer erneut sehr guten Performance im vergangenen Jahr. Per 20. Februar 2017 (Beginn des P&I-Geschäftsjahres) seien die Rücklagen um 125 Mio. auf 1,135 Mrd. $ angestiegen.

Ohne Berücksichtigung des nachträglich gewährten Prämiennachlasses – also auf Basis des »estimated total call« (ETC) – habe der Nettogewinn für 2016 regulär bei 215 Mio. $ gelegen, gegenüber nur 83 Mio. $ im Jahr 2015. Die Versicherungsaktivitäten hätten wie im Vorjahr mit einer kombinierten Schadenkostenquote von 83% hohe schwarze Zahlen geschrieben (112 Mio. $).

Der Anteil der Kapitalerträge am Ergebnis belief sich den Angaben zufolge auf 103 Mio. $. Im Jahr davor hatte Gard einen Verlust von 53 Mio. $ aus seinen Kapitalanlagen verzeichnet.