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Die Rickmers Holding hat heute das Delisting ihrer Unternehmensanleihe an der Börse »zum frühestmöglichen Termin« eingeleitet. Ab dann wird der Handel der Schuldscheine eingestellt.

Sobald die Kündigung wirksam ist, kann der Handel der Anleihe einges[ds_preview]tellt werden. Selbst wer noch verkaufen wollte, kann das dann nicht mehr. Gestern notierte die Anleihe bei 3,60 €. Sie stürzte nach Bekanntgabe auf 2,90 € ab. Vor vier Jahren war sie zu einem Ausgabepreis von 100 € an die Börse gebracht worden.

Rickmers, Anleihe

Die Rickmers Holding hatte am 1. Juni Insolvenz anmelden müssen. Einen Tag zuvor hatte die HSH Nordbank als Hauptkreditgeber unmittelbar vor einer Gläubiger-Versammlung den Sanierungsplan abgelehnt und den Geldhahn zugedreht.

Damit ist die Reederei nicht mehr in der Lage, die jetzt fällige Anleihe-Zinszahlung in Höhe von 24,4 Mio. € zu leisten. Konsequenz: Das Traditionsunternehmen will die endgültige Pleite »in Eigenregie« verhindern. Für die Anleger bedeutet dies herbe Verluste: Die Kanzlei Brinkmann & Partner hatte in ihrem Liquidationswertbericht eine Insolvenzquote von lediglich 2,8% (worst case) bis maximal 6,7% (best case) errechnet.

Zwei Sanierungsexperten sollen die Finanzen neu ordnen. Der Fachanwalt Christoph Morgen aus der Kanzlei Brinkmann & Partner rückt als Chief Insolvency Officer in den Vorstand der Rickmers Holding ein. Rechtsanwalt Jens-Sören Schröder von der Kanzlei Johlke Niethammer & Partner wurde vom Amtsgericht Hamburg zum vorläufigen Sachwalter bei dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bestellt.