Print Friendly, PDF & Email

Die Schauspielerin Birge Schade hat den neuen Kreuzer »Anneliese Kramer« für die Seenotretter der Station Cuxhaven getauft. Er ersetzt die »Hermann Helms«.

Der jüngste Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist in Dienst gestellt und [ds_preview]am Wochenende auf den Namen »Anneliese Kramer« getauft worden. Damit würdigt die DGzRS eine verstorbene Förderin aus dem Binnenland, die die Seenotretter in ihrem Nachlass bedacht hat. Das moderne Spezialschiff ersetzt nach 32 Dienstjahren auf einer der einsatzreichsten Stationen an der stark befahrenen Elbmündung den Vorgänger »Hermann Helms«.

28 m lang, 6,20 m breit, 2 m Tiefgang, fast 4.000 PS stark und 24 kn schnell – das sind die wichtigsten technischen Daten. Die »Anneliese Kramer« ist der dritte 28-m-Seenotrettungskreuzer und der erste dieses Typs, der an der niedersächsischen Küste stationiert wird. Die jüngste und modernste Bootsklasse der Seenotretter ist im Zuge der turnusgemäßen Modernisierung der Rettungsflotte als leistungsfähiger Nachfolgetyp der 27,5-Meter-Klasse konzipiert worden, die zwischen 1985 und 1993 in Dienst gestellt wurde. Den Vorgänger HERMANN HELMS will die DGzRS verkaufen.

Stationiert sind die neuen 28-m-Seenotrettungskreuzer an wichtigen Küstenpunkten. Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS werden sie vollständig aus Aluminium im bewährten Netzspantensystem als Selbstaufrichter gebaut. Die »Anneliese Kramer« entstand auf der Fassmer-Werft in Berne an der Unterweser.

Sie wird ihren Dienst auf einer der einsatzreichsten Stationen der Seenotretter in Cuxhaven aufnehmen – mit 80 bis 100 Alarmierungen jährlich. Die Elbmündung gilt als eines der am stärksten frequentierten Schifffahrtsreviere der Welt mit rund 100.000 Schiffsbewegungen pro Jahr. In dem gezeitengeprägten, navigatorisch anspruchsvollen Seegebiet trifft sich der Verkehr nach Hamburg und zum Nord-Ostsee-Kanal.

Zwei je 1.440 kW/1.958 PS starke Maschinen beschleunigen das 120 t verdrängende Spezialschiff auf bis zu 24 kn (ca. 46 km/h). Gefahren wird es von einer vier Mann starken Besatzung. Besondere Merkmale sind eine umfassende Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung an Bord, eine Feuerlöschpumpe mit ferngelenktem Monitor zur Bekämpfung von Bränden auf See und die Fähigkeit, sich im Falle des Durchkenterns innerhalb weniger Sekunden wieder aufzurichten. In der für Seenotrettungskreuzer typischen Heckwanne führen die 28-m-Einheiten jeweils ein gut 8 m langes Tochterboot mit sich, das auf See unabhängig vom Mutterschiff agieren kann.

»Mein Vater hat als Maschinist auf großen Frachtern die Weltmeere befahren. Aus seinen Erzählungen habe ich schon als Kind ein Gefühl für die Gefahren der See bekommen«, sagte Taufpatin Birge Schade. Sie wünschte dem neuen Seenotrettungskreuzer und seiner Besatzung »allzeit gute Fahrt und stets eine sichere Heimkehr«.

Die zwölfjährige Amelie Schleevoigt aus Göttingen, deren Vater sich ehrenamtlich für die Seenotretter engagiert, taufte das Tochterboot »Mathias« nach. Es trägt den Namen des Vaters der Förderin, der einst seine Liebe zur See an sie weitergegeben hatte.