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Die Wettbewerbshüter in Südafrika haben die geplante Container-Allianz der japanischen Reedereien NYK, MOL und K Line untersagt.

In einem offiziellen Statement teilte die Behörde in Pretoria mit, dass man die geplante Fusion auch mit Blick auf das Car-Carrier-Geschäft der drei Re[ds_preview]edereien geprüft habe. Im Endeffekt sei man zu dem Schluss gekommen, dass das Vorhaben »keine Effizienzgewinne hervorbringen würde, die die wettbewerbsrechtlichen Bedenken überwiegen könnten«. Auch sei kein ausreichendes öffentliches Interesse ersichtlich. Zudem gebe es in den Plänen von NYK, K Line und MOL keine Maßnahmen um diese Bedenken ausreichend auszuräumen.

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Die großen japanischen Reedereien NYK, MOL und K Line formen eine neue, tiefgreifende Kooperation für ihre Containerlinien (Foto: Wiki / AlfvanBeem)

Die drei betroffenen Reedereien äußerten sich bislang nicht zu dem Veto aus Südafrika. Sie hatten ihre Pläne im Oktober 2016 bekannt gemacht.

Südafrika ist nicht das erste Land, in dem die potentiellen Partner auf Schwierigkeiten stoßen. Zwar hatte jüngst Singapur die Fusion genehmigt. Aus Sicht der dortigen Wettbewerbsbehörde (Competition Commission of Singapore) gebe es keine Bedenken hinsichtlich der angebotenen Dienste auf den Intra-Asia-Routen oder von und nach Ost-Asien. In keinem der relevanten Fahrtgebiete erreiche der Marktanteil des Zusammenschlusses eine kritische Größe, teilte die CCS mit.

Die mächtige US-Behörde FMC (Federal Maritime Commission) wollte dem Vorhaben allerdings kein grünes Licht geben. Für den Antrag über gemeinsame Verhandlungen und den geplanten Informationsaustausch vor dem offiziellen Start des Joint Ventures sei man gar nicht zuständig, hieß es.

7 % Marktanteil

Im Juli 2017 sollte das Container-Geschäft zusammengelegt werden. Dadurch wollen sie die Kosten um jährlich etwa 1 Mrd. $ (912 Mio. €) senken. NYK hält künftig 38 % der Anteile, MOL und K Line kommen auf jeweils 31 %. Mit einer Kapazität von 1,4 Mio. TEU (256 Schiffe) und einem Marktanteil von 7 % entsteht der weltweit sechstgrößte Akteur in der Linien-Schifffahrt. Das gemeinsame operative Geschäft soll allerdings erst am 1. April 2018 starten.

Erst kürzlich gaben sie dem Projekt einen offiziellen Namen: »ONE« (Ocean Network Express). Alle drei japanischen Reedereien sind Teil der neuen Allianz »The Alliance« unter Führung von Hapag-Lloyd, die gegen »2M« von Maersk (Dänemark) und MSC (Schweiz) einschließlich HMM (Südkorea) sowie gegen die »Ocean Alliance« von CMA CGM (Frankreich), Cosco (China), OOCL (Hong Kong) und Evergreen (Taiwan) antrit.