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Siemens Gamesa liefert das Offshore-Windkraftwerk »EnBW Albatros« als erstes deutsches Full-Scope-Projekt. Die Komplettlösung soll klare Vorteile durch Projektoptimierung und Synergien bieten.

Nach der Auftragsvergabe des 497 MW großen Offshore Windkraftwerks »EnBW Hohe See« setz[ds_preview]t EnBW nun auch beim 112-MW-Nachbarprojekt »Albatros« auf Technologie von Siemens Gamesa Renewable Energy. 16 direkt angetriebene Offshore-Windturbinen vom Typ SWT-7.0-154 werden bei Albatros auf Monopiles installiert und erhalten über das Offshore Transformer Module (OTM) von Siemens Anschluss ans Netz.

Beide Nordsee-Windkraftwerke werde Siemens Gamesa ab Frühjahr 2018 zusammen errichten, teilte das Unternehmen mit. Sie liegen rund 90 km nördlich der Insel Borkum mit Wassertiefen von bis zu 40 m. Durch die Kombination beider Projekte profitiere EnBW von Synergien sowohl bei der Planung, der Errichtung als auch in der Betriebsphase. Da Siemens Gamesa Renewable Energy bei Albatros eine Komplettlösung – von Fundamenten über die Windenergieanlagen bis hin zur Umspanntechnik –  liefere, biete das Projekt eine Reihe von Optimierungen, erklärt Siemens Gamesa.

Weniger Risiko durch abgestimmte Technologiekomponenten

offshore installation Vidar
Foto: EnBW

So erlaube der projektspezifische Ansatz den Einsatz aufeinander abgestimmter Technologiekomponenten und senke so mögliche Risiken für alle beteiligten Parteien. Gleichzeitig führe die Bündelung von Installationsarbeiten und eine zentralisierte Projektplanung zu Synergien. Nach der Inbetriebnahme im Jahr 2019 soll Siemens Gamesa die Wartung und Instandhaltung der Turbinen über einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren übernehmen.

»EnBW Albatros« ist der erste deutsche Offshore-Park, den Siemens Gamesa als Full-Scope-Projekt aus einer Hand errichtet. Zugleich kommt die kompakte Offshore-Umspannstation OTM erstmals bei einem deutschen Projekt zum Einsatz. Die innovative Netzanschlussplattform von Siemens ist dank ihrer Fokussierung auf zentrale elektrische Komponenten und dem Wegfall optionaler Hilfssysteme rund ein Drittel leichter und kleiner als konventionelle Offshore-Umspannwerke.

Installationskosten und Wartungsaufwand fallen geringer aus

EnBW monopiles offshore fundamente
Foto: EnBW

Die Station wird laut Siemens Gamesa auf einem baugleichen Fundament wie dem der Windenergieanlagen errichtet, so dass auch hier Kosteneinsparungen möglich sein sollen.  Der kompakte Aufbau verringere nicht nur den Wartungsaufwand, sondern senke auch die Installationskosten erheblich, da mit deutlich reduzierten Gesamtgewichten gearbeitet werden könne. Anschluss an das Stromnetz findet »EnBW Albatros« an der rund 25 km entfernten HGÜ-Konverterplattform »Borwin Beta«, die ebenfalls von Siemens geliefert wurde.

Wie bei »EnBW Hohe See« arbeitet Siemens Gamesa auch bei »Albatros« mit dem belgischen Logistikspezialisten GeoSea zusammen, der die Monopile-Fundamente liefert und installiert. Parkverkabelung und die Baukoordination bleiben im Aufgabenbereich des Betreibers EnBW.