Print Friendly, PDF & Email

Die Reederverbände International Chamber of Shipping (ICS) und European Community Shipowners‘ Associations (ECSA) wollen, dass die EU sich bei der Strategie zu den CO2-Zielen der IMO mit China abstimmt. Mögliche unilaterale Maßnahmen stoßen auf Kritik.

Nach der Entscheidung der U[ds_preview]S-Regierung, die Zustimmung zum Klimaabkommen von Paris zurückzuziehen, wollen ICS und ECSA die Europäische Union und die Regierung Chinas in ihrem Vorhaben zu bestärken, bei einen Klima-Deal für die Schifffahrt enger zu kooperieren. Eine mögliche Zusammenarbeit zeigte sich während des 19. EU-China-Gipfels letzte Woche in Brüssel.

Politiker aus der EU und China nutzten die Gelegenheit, um ihre Absicht zu bekräftigen, das Pariser Abkommen umzusetzen. Dabei wurde auch auf ein Ministertreffen zusammen mit Kanada verwiesen, das eine schnellere Umsetzung der Ziele von Paris zum Thema haben soll. So soll die Umstellung auf saubere Energiegewinnung beschleunigt werden.

Rückzug der USA soll kein Hemmschuh sein

»Der Rückzug der USA sollte nicht eine ambitionierte globale Strategie zur CO2-Reduktion in der Schifffahrt behindern«, sagte ECSA-Generalsekretär Patrick Verhoeven. »Wir sind daher erfreut, dass offenbar die EU zusammen mit China an einer Intensivierung ihrer Kooperation arbeitet, um eine Klimavereinbarung für die Schifffahrt bei der IMO zu erarbeiten.«

Die Gespräche über die Treibhausgasemissionen bei der IMO sollen in wenigen Wochen starten, bei der 71. Sitzung des IMO Marine Environment Protection Committee (MEPC). Die IMO möchte eine erste Strategie 2018 zur Umsetzung bringen, 2023 soll dann eine Endgültige Version ausgehandelt sein. Dann sollen auch Echtzeitdaten zum weltweiten C02-Ausstoß der Schifffahrt vorliegen.

Vor diesem MEPC-Treffen haben die internationalen Schifffahrtsverbände ICS, BIMCO, Intercargo and Intertanko vorgeschlagen, die CO2-Emissionen der Schifffahrt unter dem Wert von 2008 zu halten. Anschließend sollen die jährlichen Emissionen bis 2050 um einen von der IMO vorgegebenen Prozentsatz sinken.

Unilaterale Maßnahmen stoßen auf Ablehnung

»Wir ersuchen die EU, China sowie alle Mitgliedstaaten, diese Vorschläge aufzunehmen«, sagte ICS-Generalsekretär Peter Hinchliffe.Die Regierungen sollten sich auf die Entwicklung alternativer, nicht-fossiler Kraftstoffe fokussieren. Die IMO solle Hinchliffes Meinung nach prüfen, ob das Ziel, unter den Emissionswerten von 2008 zu bleiben, auch durch technische und betriebliche Lösungen erreicht werden könne.

Den Verbänden machen unilaterale Maßnahmen sorgen. So denke die EU darüber nach, die Schifffahrt in das European Emission Trading Scheme (ETS) aufzunehmen, die Chinesische Regierung beabsichtige ein nationales ETS, das ebenfalls die Schifffahrt betreffen könnte. Ein solches »Flickwerk« regionaler Lösungen lehne man strikt ab, weil es eher die Schifffahrt behindere als es zur globalen Emissionsreduktion beitrage, sagten Verhoeven und Hinchliffe.

Gerade Entwicklungsländer, die trotz Bedenken wegen ihrer eigenen ökonomischen Entwickling am IMO-Prozess teilnehmen wollten, könne man dadurch verärgern. Das könne letztlich eine wirksame globale Einigung gefährden.