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Verschiedene Faktoren haben 2017 für einen Aufschwung bei der Dry-Cargo-Nachfrage gesorgt. Die Bedingungen für die gesamte Mehrzweckflotte verbessern sich, die Konkurrenz aus der Containerschifffahrt nimmt ab.

Das Jahr hat gut angefangen, die Nachfrage im Breakbulk-Sektor ist g[ds_preview]egenüber den Tiefstwerten des Jahres 2016 gewachsen. Der aktuelle Multipurpose Shipping Market Review and Forecast des Analysehauses Drewry sagt außerdem zumindest mittelfristig eine Fortsetzung dieser positiven Entwicklung voraus.

Eine besondere Rolle spielt der Ölpreis, der aktuellen Vorhersagen zufolge auch in den nächsten paar Jahren kaum über 55 $ pro Barrel steigen soll. Ob das das ausreiche, um das Investoreninteresse wiederer zu erwecken, sei noch fraglich, so die Analysten.

drewry mpp market june 2017
Quelle. Drewry

Die Nachfrage nach Breakbulk- und Projektladung speist sich laut Drewry aus mehreren Quellen. Zu den Nachfragetreibern gehören Rohstahlproduktion und Ölpreise ebenso wie das globale Bruttosozialprodukt und die Zuversicht von Investoren. Diese Faktoren wiederum unterlägen unterschiedlich stark politischen und anderen Einflüssen.

Konkurrenz aus anderen Sektoren schrumpft

Allerdings sieht man bei Drewry bereits Anzeichen dafür, dass die Verbesserung der Marktlage auch zu einer Vergrößerung des Marktanteils bei den Projekt-Carriern geführt hat, die mit Bulkern und Containerschiffen im Wettbewerb liegen. Einige Containerlinienreedereien hätten bereits schwindendes Interesse an den anspruchsvolleren Ladungsarten bekundet. Gleichzeitig stagniere die Mehrzweckflotte. Während die Flotte der einfachen Multipurpose-Schiffe um etwa 2 % pro Jahr schrumpfe, wachse die der Projekt-Carrier mit Krankapazitäten über 100 t um jährlich 3 %. Insgesamt ergebe sich so ein mittelfristiges Flottenwachstum von nur 0,2 % pro Jahr.

»Wir glauben zwar, dass 2017 noch nicht viel passieren wird, dafür sind die Aussichten für die zweite Jahreshälfte und für 2018 gut und geben uns Anlass zum Optimismus für den Sektor«, so Drewrys MPP-Expertin Susan Oatway.

Auch der Makler Toepfer Transport bemerkte jüngst, dass der Druck durch Wechselwirkungen mit Container- und Bulk-Schiffen etwas abnehme, da diese eine bessere Auslastung in ihren Kernmärkten meldeten. So bewegte sich auch der Toepfer-Index TMI wieder aufwärts. Den TMI  finden Sie ab sofort auch online und im Markt-Kompass jeder Ausgabe der HANSA.