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Mit der Übernahme der arabischen UASC rückt die Hamburger Linienreederei im weltweiten Ranking deutlich nach vorn

Kaum ist die Fusion von Deutschlands größter Containerreederei Hapag-Lloyd mit dem arabischen Rivalen UASC unter Dach und Fach, könnte[ds_preview] Ärger unter den Aktionären der weltweiten Nr. 5 in der Linienschifffahrt drohen. Denn unter den Scheichs in Katar und Saudi-Arabien ist eine diplomatische Krise ausgebrochen, mehrere Golfstaaten haben daraufhin die Handelsbeziehungen und die Verkehrsverbindungen nach Doha gekappt.

Mit der Qatar Holding LLC (14,4 %) als auch mit dem Public Investment Fund des Königreichs Saudi Arabien (10,1 %) gehören allerdings zwei Ankeraktionäre der neuen Hapag-Lloyd den verfeindeten Lagern an und sollen demnächst gemeinsam mit der CSAV und Kühne Maritim die im Zuge der Fusion geplante Kapitalerhöhung von 400 Mio. $ absichern. Es bleibt abzuwarten, ob dies am Ende so funktionieren wird wie gedacht.

Die Devise bei der Integration der arabischen Linienreederei heißt Entschuldung. UASC war dem Vernehmen nach mit mehr als 4 Mrd. $ an Verbindichkeiten belastet, die CEO Rolf Habben Jansen so schnell als möglich abbauen will. Er setzt vor allem auf Synergie-Effekte von 435 Mio. € pro Jahr, die sich aus der stärkeren Marktposition in den Fahrtgebieten Fernost und Mittlerer Osten, der Optimierung der Liniendienste sowie einem Abbau von weltweit bis zu 1.500 Arbeitsplätzen ergeben sollen. Flotteninvestitionen wird es dagegen absehbar keine mehr geben.

Die gemeinsame Flotte zählt bereits 225 Schiffe mit einer Transport-Kapazität von 1,6 Mio. TEU und dem jüngsten Altersschnitt aller Linienreedereien. Damit hält die Hapag künftig einen Marktanteil von 7%, in einzelnen Fahrtgebieten (siehe Grafiken) sind die Hamburger sogar Marktführer oder klar unter den Top 3.