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Der Baltic Dry Index hat sich in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres erneut volatil gezeigt. Nach einem positiven Start folgte schnell ein rapider Einbruch. Nachdem es zwischenzeitlich wieder aufwärts zu gehen schien, büßte der Index im Juni wieder deutlich ein.

Im Januar s[ds_preview]tartete der Index bei 953 Punkten, doch schon Mitte Februar gab es den vorübergehenden Tiefpunkt von 685 Punkten. Gegen Ende des Quartals erholte sich der Index wieder und lag bei 1.297 Punkten. Das Niveau konnte er jedoch im zweiten Quartal nicht halten und so folgte im Juni ein weiterer Einbruch um 37% mit dem vorübergehenden Tiefstwert von 818 Punkten. Per Saldo konnte die Marke von 900 Punkten nicht wieder erreicht werden. Im Vergleich zu den Vorjahren seien die dritten Quartale in der aktuellen Dekade aber zumeist positiv verlaufen, hieß es.

Entwicklung des BDI über die Quartale der Jahre 2009 bis 2017
Entwicklung des BDI über die Quartale der Jahre 2009 bis 2017. Quelle: Bloomberg, NORD/LB Sector Research

Der Haupttreiber für die Entwicklung sei dabei unverändert das Capesize-Segment. Nach einem schwachen Start mit nur 6.875$/Tag wurde im April ein Niveau von 17.000 $ erreicht. Zum Ende des zweiten Quartals lag das Charterlevel mit 13.375 $/Tag allerdings wieder etwa 20 % tiefer.

Ungeachtet dessen wächst die Capesize-Flotte. Ende Juni waren 1265 Einheiten dieser Größe mit insgesamt 322 Mio. dwt verfügbar, seit dem Jahresbeginn wurden 19 Schiffe verschrottet.

Das derzeitige Orderbuch umfasst insgesamt noch 118 Capes (30,86 Mio. dwt), die bis 2020 vom Stapel laufen sollen. Darunter befinden sich jedoch auch 32 Valemaxe (12,8 Mio. dwt). Das Gros der Ablieferungen ist noch fu?r 2017 avisiert. In den kommenden Monaten sollen noch 40 neue Capes in Dienst gestellt werden. Deren Ladekapazitäten summieren sich auf 8,73 Mio. dwt.

Bei den Bestellungen hielten sich die Marktteilnehmer in diesem Jahr bisher zurück, denn nach Angabe der Nord/LB wurden in den ersten sechs Monaten nur zwei Capesize-Ordern bekannt, ferner wurden drei Schiffe zu 325.000 dwt sowie zwei kleinere zu 108.000 dwt bestellt, neben einem weiteren Valemax (400.000). Im vergangenen Jahr seien im selben Zeitraum 35 neue Einheiten bestellt worden, hieß es.

Aus Sicht der Bank wäre eine Fortsetzung der verhaltenen Orderaktivität begrüßenswert. Die Zahl der Überkapazitäten dürfte sinken, denn es zeichne sich eine Rückkehr zu massiven Verschrottungen ab. Aktuell würden das Erreichen von 8 Mio. dwt abgewrackter Capertonnage 2017 als Erfolg bezeichnet werden.