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Der Kohlemarkt bleibt in Bewegung. Trotz geringerer Produktion in China und den USA verlangsamte sich die Talfahrt beim seewärtigen Handel 2016 deutlich gegenüber dem Vorjahr.

Die Steinkohleförderung ging 2016 weltweit um 3,8 % auf 6,7 Mrd. t. zurück. Maßgeblich dafür war laut de[ds_preview]m Verein der Kohleimporteure (VDKI) die Entwicklung in China (-185 Mio. t) und den USA (-147 Mio. t). In den USA spielte nicht nur der Shale-Gas-Boom eine Rolle. Die USA seien am Weltmarkt ein Anbieter mit relativ hohen Kosten, was die Branche unter Druck setze. In China habe die Zentralregierung begonnen, unsichere und teure Bergwerke zu schließen.

Kohlefoerderung weltweit 2016 vdki
Weltweite Kohleförderung, Quelle: VDKI

Die Importe Chinas stiegen allerdings auf 124 Mio. t, insbesondere zum Ausgleich der Produktionskürzungen als Folge von Arbeitszeitbeschränkungen. Ohne diese beiden Effekte wäre die Weltsteinkohleförderung dem VDKI zufolge nicht um 268 Mio. t gesunken, sondern um 64 Mio. t angestiegen.

Erhöht hat sich die Steinkohleförderung in Kolumbien (+5,8 %), in Russland (+2,9 %), in Australien (+2,9 %), in Indien (+2,1 %) und in Indonesien (+1,2 %). Der Produktionsanstieg dieser Länder zeige, dass es weiterhin Länder mit wachsendem Bedarf an Kohle gebe. Während Indien einen erheblichen Teil selbst fördere, aber auch erhebliche Mengen vom Weltkohlemarkt importiere, gebe es eine ganze Reihe von ASEAN-Staaten, die zur Versorgung neugebauter Steinkohlekraftwerke eine entsprechende Nachfrage am Weltkohlemarkt auslösten.

Rückgang zur See nur noch 1,8 %

Der seewärtige Handel mit Kraftwerkskohle reduzierte sich um 0,7 %. Dagegen schrumpfte der seewärtige Handel mit Kokskohle um 5,2 %. Im Ergebnis ging der seewärtige Welthandel um 1,8 % von 1.135 Mio. t auf 1.115 Mio. t zurück. Der Rückgang verlangsamte sich gegenüber dem Vorjahr (-8,5%) deutlich.kohle seeverkehr 2016 vdki

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Steinkohleimporte Deutschland, Quelle: VDKI

Damit war auch die Talfahrt der Kohlepreise beendet. Gegenüber ihren Tiefstständen habe sich sich zeitweilig der Preis für Kesselkohle verdoppelt, der für Kokskohle habe sich sogar verdreifacht, so der VDKI. Dies habe zeitweilig eine Verschiebung der Wettbewerbsposition der Steinkohle gegenüber Erdgas in der Stromerzeugung mit sich gebracht. Mittlerweile seien die Preise wieder zurückgegangen. Beide vorübergehenden Preisbewegungen seien Überreaktionen, die auf die in China einsetzenden Produktionsreduzierungen zurückzuführen waren.