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Die von Niedersachsen geplante Ausweisung eines Naturschutzgebietes in der Elbe hat Verantwortliche in Hamburg alarmiert. Die erhoffte Elbvertiefung könnte dadurch deutlich erschwert werden.

Es handelt sich um den niedersächsischen Teil der Elbmündung zwischen Kugelbake Cuxhaven [ds_preview]und Scheelenkuhlen (siehe Karte). Hier soll ein Naturschutzgebiet als Teil des Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Gebiets und Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes »Unterelbe« geschaffen werden.

Elbe
Karte: NLWKN

Das geplante Naturschutzgebiet umfasst Watt- und Wasserflächen und sei als Aufzucht- und Mausergebiet für zahlreiche Wat- und Wasservögel sowie als Lebensraum für wandernde Fischarten sowie Schweinswal und Seehund von Bedeutung, heißt es beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).

Die geplante Ausweisung eines Naturschutzgebietes in der Elbmündung dürfe weder die Fahrrinnenanpassung der Außen- und Unterelbe, noch zukünftige Unterhaltungs- und Sedimentmanagementmaßnahmen beeinträchtigen, schreibt die Handelskammer Hamburg in einer Stellungnahme.

Es stelle sich die Frage, ob die Schutzziele zwingend die Ausweisung eines Naturschutzgebietes erfordern oder ob sie auch mit geringeren Eingriffen zu erreichen wären, beispielsweise über die Einrichtung eines Landschaftsschutzgebietes, sagte Vize-Präses Johann Killinger.

»Der Hafen ist Deutschlands größter Umschlagsplatz und ein wichtiger Arbeitgeber – auch für Niedersachsen.« Die künftige Nutzung der Elbe durch Schifffahrt, Strombaumaßnahmen und Sedimentmanagement müsse weiterhin uneingeschränkt möglich bleiben.

Ähnlich äußerten sich der deutsche Zentralverband der Seehafenbetriebe (ZDS) und der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH).

»Niedersachsen darf Elbvertiefung nicht zum Scheitern bringen«

Der parlamentarische Geschäftsführer und wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Michael Kruse, erklärte: »Niedersachsen sollte die Fahrrinnenanpassung der Elbe nicht auf den letzten Metern zum Scheitern bringen, denn das wäre nicht im Interesse der Nordländer.«

Gero Hocker, umweltpolitischer Sprecher der Liberalen im Niedersächsischen Landtag, sagte, Niedersachsen habe eigentlich »ein ureigenes Interesse daran«, dass der Hamburger Hafen floriere. Immerhin hingen auch in Niedersachsen hunderttausende Arbeitsplätze von einem guten Geschäftsverlauf für den Hamburger Hafen ab.