Das tiefe Tal der Krise von 2015 und 2016 scheint die Containerschifffahrt hinter sich gelassen zu haben. Steigende Raten lassen jedoch die Verschrottung um 90 % einbrechen. Analysten sprechen gar von einem »Gift-Cocktail«
Nun, da die Frachtraten aus dem Abgrund zurückkommen, sch[ds_preview]eint ihr Anstieg stärker bewertet zu werden als ihre tatsächliche Performance. Auch wenn einige Container-Spotraten mehr als 100 % über den Tiefständen des vergangenen Jahres liegen, können sie weiterhin in der Verlustzone liegen. Die Analysten vom BIMCO meinen, dass die Spotraten jedenfalls nicht der beste Indikator für die Profitabilität seien. Stattdessen sei der breit angelegte China Containerized Freight Index (CCFI) ein solider Indikator.
Der Index hatte am 29. April 2016 einen historischen Tiefstand von 632,36 erreicht. Am 11. August 2017 stand er wieder bei 858,5. Die Verbesserung um 20,7 % im JAhresvergleich steht im Kontrast zu den Schanghai-Nordeuropa-Raten, die im gleichen Zeitraum um 64 % gestiegen sind. Container-Spotraten in die USA wuchsen um 40 bis 50 %. Alles in allem scheint die extreme Volatilität jedoch überwunden.
Verschrottung erlahmt
Der signifikante Rückgang bei der Verschrottung überrascht die Analysten dabei nicht. Die Größenordnungen verblüffen sie dennoch, da viele Containerreedereien noch immer Geld verlieren. Die steigendn Raten verleiten sie aber dazu, Schiffe doch nicht zu verschrotten.
Im Juni wurden nach BIMCO-Zahlen nur sieben kleinere Einheiten abgewrackt, insgesamt 9.639 TEU. Zu Hochzeiten im Januar waren es noch 29 Einheiten mit insgesamt 99.899 TEU – ein Abfall um 90 % also. Bisher wurden 2017 306.824 TEU verschrottet, die Analysten erwarten bis Jahresende insgesamt 450,000 TEU.
Im Orderbuch stehen noch 31 EInheiten mit jeweils mehr als 10.000 TEU, elf davon über 20.000 TEU. Zum Glück würden derzeit praktisch keine Neubauten bestellt, so die Analysten, weniger als 400.000 TEU seien es seit Dezember 2015 gewesen. Beim BIMCO erwartet man, dass dieses Niveau schwer zu halten sein wird. Der Optimismus im Markt in Kombination mit hungrigen Werften und Reedereien, die sich Marktanteile sichern wollen, sei ein Gift-Cocktail für die Branche.