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Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) fördert ab sofort die Aus- und Umrüstung von Seeschiffen für verflüssigtes Erdgas (LNG) als Schiffskraftstoff. Ein erster Aufruf für Projektanträge befindet sich in Vorbereitung.

Die Fördermittel werden aus der Mobilitäts- und Kraftstoffstra[ds_preview]tegie (MKS) zur Verfügung gestellt. Die Zuwendungen werden laut BMVI im Wege der Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse zur Anteilfinanzierung gewährt. Die Förderung wird auf Grundlage der jeweiligen Investitionsmehrkosten berechnet, die zur Nutzung von LNG erforderlich sind.

Demnach beträgt der Investitionszuschuss bis zu 40 % der beihilfefähigen Kosten, bei Zuwendungen für kleine Unternehmen wird die Förderquote um bis zu 20%, für mittlere Unternehmen um bis zu 10% erhöht.

Ein erster Aufruf für Projektanträge befindet sich laut BMVI in Vorbereitung. Antragsberechtigt sind Unternehmen, die Eigentümer eines Schiffes sind oder einen Schiffsneubau planen, sowie Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts.

Begleitend zum Ausbau der LNG-Tankinfrastruktur und der Aus- und Umrüstung von Schiffen modernisiere das BMVI auch die bundeseigene Flotte mit alternativen Antrieben, so das Ministerium. Mit dem Forschungsschiff »Atair« des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gebe man den Startschuss.

»Spitzenposition halten«

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMVI erklärt: »Deutschland ist eine der weltweit größten Schifffahrtsnationen. Wir wollen diese Spitzenposition halten und unterstützen deshalb die Einführung innovativer Technologien. Mit unserem neuen Förderprogramm beschleunigen wir die Verbreitung alternativer Antriebe in der Seeschifffahrt und halten Kurs auf unser Ziel: Mehr Mobilität bei weniger Emissionen.«

LNG als Schiffskraftstoff trägt zur Senkung der Treibhausgas- und der Luftschadstoffemissionen bei. Im Gegensatz zu herkömmlichen, ölbasierten Schiffskraftstoffen verursacht LNG keinerlei Schwefeloxid-Emissionen (SOx). Stickoxid-Emissionen (NOx) werden im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 90 % und Partikel-Emissionen um ca. 98 % reduziert.

Gerade ist mit der »Wes Amelie« das erste Containerschiff für den LNG-Betrieb umgerüstet worden. Die Reederei Wessels hatte dafür vom Bundesverkehrsministerium einen Förderbescheid erhalten. Bei einem Investitionsvolumen von insgesamt 5 Mio. € übernahm der Bund einen siebenstelligen Betrag. Nach der neuen Förderquote wären es demnach 2 Mio. € gewesen.

Die neue Förderrichtlinie hat das BMVI auf seiner Website veröffentlicht.