Stauerei Carl Tiedemann muss in die Insolvenz

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Die seit Wochen schlingernde Hamburger Stauerei Carl Tiedemann hat Insolvenz angemeldet. Rund 160 Mitarbeiter müssen um ihre Jobs bangen.

Das Hamburger Traditionsunternehmen Carl Tiedemann, geführt von der als »Hafenlöwin« bekannt gewordenen Geschäftsführerin Carola Zehle, hat be[ds_preview]im Amtsgericht Hamburg Insolvenz anmeldeen müssen. Das betrifft auch die Verwaltungsgesellschaft Carl Tiedemann mbH, die Besitzgesellschaft der Stauerei Carl Tiedemann.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Tjark Thies vom Büro Reimer Rechtsanwälte bestellt. Grund sei die Zahlungsunfähigkeit des 1879 gegründeten Stauereiunternehmens.

Die Insolvenz hatte sich seit längerem angekündigt. Nachdem das Unternehmen mit dem Hafenkonzern HHLA den wichtigsten Kunden verloren hatte, konnte es offenbar die Löhne der Beschäftigten nicht mehr regelmäßig zahlten.Auslöser war, dass zahlreiche Tiedemann-Mitarbeiter ihrer Arbeit am Containerterminal Altenwerder ferngeblieben waren.

Die Tochterfirma Lasch Company Hamburg (LCH) hatte bereits im Juni Insolvenz anmelden müssen. Über die gesamte Unternehmensgruppe stehen damit insgesamt rund 330 Arbeitsplätze auf der Kippe.

Mit Einleitung des Insolvenzverfahrens werden Bankguthaben und sonstige Forderungen eingezogen. Eine Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrests oder einer einstweiligen Verfügung gegen die Schuldnerin sind untersagt.

Neben der LCH betreibt Carl Tiedemann nach eigenen Angaben Containerdepots in mehreren europäischen Standorten (United Depots) und das Luftfracht-Handling (LHU) am Hamburger Flughafen.