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Mit der Freigabe der neuen Weserschleuse Minden herrscht nun freie Fahrt für Großmotorgüterschiffe auf der Mittelweser. Damit verbessert sich die Anbindung der bremischen Häfen an das Binnenwasserstraßennetz.

Seit heute ist die Weserschleuse in Minden für den Schiffsverkehr freig[ds_preview]egeben. Nach der Eröffnung durch Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, den GDWS-Präsidenten Hans-Heinrich Witte, dem Präsidenten und weitere Offizielle passierte das erste Großmotorgüterschiff die neue Weserschleuse.

Ferlemann: »Dies ist ein wichtiger Tag für Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Ab heute heißt es: Freie Fahrt für Transporte auf modernen Großmotorgüterschiffen von Bremen bis zum zukünftigen RegioPort Weser und den anderen Häfen am Mittellandkanal. Damit unterstützen wir die Entwicklung des Containerverkehrs auf der Mittelweser nachhaltig.«

Weitere Maßnahmen sollen Binnenschiffsverkehr stärken

Ab sofort können Großmotorgüterschiffe mit einer Länge von 110 m, einer Breite von 11,45 m und einer Abladetiefe von 2,50 m die neue Weserschleuse passieren und die Mittelweser befahren. Mit weiteren Maßnahmen an der Mittelweser – z.B. Sanierungen von Wehren und Schleusentoren, Umsetzung weiterer Uferrückverlegungen sowie Ersatz von Dalben und Leitwerken – soll die Entwicklung des Schiffsverkehrs unterstützt werden.

Witte erklärte: »Um den Anforderungen der modernen Schifffahrt langfristig gerecht zu werden, investieren wir derzeit auch in eine neue Leitzentrale in Minden, von der aus ab 2020 alle Schleusen an der Mittelweser zentral gesteuert werden. Mit der Inbetriebnahme dieser Leitzentrale werden wir auch die Betriebszeiten erweitern, mit dem Ziel die Fahrtzeit zwischen Bremen und Minden zu verringern. Die Neuerungen tragen darüber hinaus zu noch mehr Sicherheit bei.«

Im Juni hatte der Bund noch einmal 120 Mio. € für den weiteren Ausbau der Mittelweser genehmigt. Auch die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) sieht nun gute Chancen für einen Wasserstraßenaschluss des JadeWeserPort ins Hinterland.

Entlastung der Straßen im Seehafenhinterland

Bremens Bürgermeister Carsten Sieling merkte an, dass die verbesserte Anbindung der bremischen Seehäfen an das deutsche und europäische Binnenwasserstraßennetz eine wichtige Ergänzung für die stark belasteten Hinterlandanbindungen der Häfen auf Schiene und Straße sei. Die Hafenhinterlandanbindung der Seehäfen reicht durch die Verbindung zum Mittellandkanal in Minden von Berlin bis nach Westdeutschland und über Elbe und Rhein bis in das angrenzende süd- und östliche Europa.

Konzipiert als Sparschleuse können nach Angaben der WSV 60 % des Wassers eingespart werden. Positive Effekte für die Schifffahrt auf der Mittelweser seien bereits erzielt worden. Durch das im Dezember 2016 verpflichtend eingeführte Automatische Schiffsidentifizierungssystem (AIS) könnten Schiffsbegegnungen besser abgestimmt werden.