In der Dry-Bulk-Schifffahrt verbessert starke Nachfrage den Markt und überholt sogar das Flottenwachstum. Tankerreeder hoffen weiter, dass der Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht kommt.
Seit Anfang Juli sind die Capesize-Raten gestiegen, Mitte August haben sie den Breakeven-Punkt er[ds_preview]reicht. Nach Schätzungen des BIMCO wird ein Capesize-Schiff bei durchschnittlicher Flottenfinanzierung und Betriebskosten profitabel, wenn die Raten übder 15.300 $ am Tag liegen. In den anderen Segmenten gibt es allerdings keine Verbesserungen. Das spiegelt die Entwicklung der Frachtnachfrage wieder und zeigt, dass die Überkapazität als Herausforderung bestehen bleibt.
Mit den sich bessernden Schifffahrtsmärkten kommen auch schnellere Ablieferungen neuer Schiffe durch die Werften. Das zeigt sich laut BIMCO in allen Hauptsegmenten. Die Analysten sehen diese Reaktion auf den Markt als einen der Hauptgründe für die nur langsame Erholung. Sollte die Verschrottung weniger als 5 Mio. dwt betragen, werde die weltweite Flotte um 3,4 % wachsen. Daher müsse man auf der Angebotsseite extreme Vorsicht walten lassen, da mit einem Nachfragewachstum von nur 3,5 % gerechnet werde.
Erholt sich der Ölmarkt oder nicht?
Im Tankermarkt hofft derzeit alles darauf, dass der Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zurückfindet. Schlüsselfaktor sind die globalen Vorräte, und die sind laut BIMCO schwer zu erfassen. Die Vorräte an Rohöl und Ölprodukten waren zunächst stark gestiegen, um dann in der zweiten Jahreshälfte 2014 von einem starken Rohölpreisverfall gefolgt zu werden. Auch wenn das Vergangenheit ist, lastet es noch immer auf dem Öltankermarkt. Die Nachfrage ist noch unter Normalniveau und wird sich wohl erst erholen, wenn die weltweiten Vorräte reduziert werden.
Daten zu den OECD-Beständen sei nur ein Indikator für die Entwicklung in einem Teil der Welt, so BIMCO. Eine Verringerung der US-Bestände sollte daher nicht als globaler Nährwert genommen werden, da die Vorräte der USA nur etwa ein sechstel der OECD-Bestände ausmachten.
Dafür wächst die Tankerflotte stark. Mitte August war ein jährliches Wachstum der Rohöltankerflotte um 4,3 % zu verzeichnen, die Produktentankerflotte wuchs um 3,6 %. Zu den Rohöltankern stießen 36 VLCCs, 41 Suesmaxe, 23 Aframaxe sowie einige Panamaxe und kleinere Einheiten. Laut BIMCO bleit das Flottenwachstum damit auf Kurs in Richtung eines Sechsjahreshochs, gemessen in DWT. Zu den Produktentankern kamen 23 LR2-Tanker, dazu 38 neue MR-Einheiten.
