Während Linienreedereien weniger neue Container kaufen und altes Equipment mit Lease-back-Intention verkaufen, erhöhen die Container-Leasing-Unternehmen den Wettbewerbsdruck.
Doch die schnelle Expansion der Vermieter hat ihren Preis, denn die Kombination aus niedrigen Vermietungs[ds_preview]raten und Wettbewerbsdruck hat einen negativen Effekt auf die Leasing-Raten und die Anlageerträge, sodas Analysehaus Drewry. Die Raten sind 2015 auf ein neues Tief abgerutscht und obwohl das verbesserte Marktklima seitdem für ein wenig Erholung gesorgt hat, bleiben die Preise weit unter dem langfristigen Durchschnitt. Der Druck auf die Raten beschränkt sich dabei nicht auf den Trockensektor, auch Reefer- und Tankcontainerraten haben ähnlich gelitten.
»Die Tagesraten in der Trockenfracht werden wohl weiterhin unter Druck stehen, weil die Top-Leasing-Firmen um Marktanteile kämpfen. Gleichzeitig erwarten wir, dass der Initial Cash Investment Return (ICIR) schwach bleibt«, sagt Andrew Foxcroft, Drewrys Lead Analyst für Container-Equipment. Auch die Reefer-Raten sollen sich kaum vom jetzigen Niveau wegbewegen. Genau wie im Trockenfrachtsektor werden derzeit Reefer-Container im Überfluss produziert, während die Materialpreise fallen, was wiederum die Preise für die fertigen Produkte niedrig hält.
Leasing-Sektor deckt sich ein
Während die Reedereien weniger kaufen, hat der Leasing-Sektor 2016 54 % der Produktion abgenommen und seine Kapaziäten um 7 % erhöht. Das geringere Engagement der Linien könnte mit deren finanzieller Situaton zusammenhängen, die derzeit die Zuversicht in der Containerschifffahrt schwäche, meinen die Analysten.
»Die meisten Reedereien bevorzugen wieder Leasing anstelle direkter Investments, und das bereits seit der Rezession von 2009«, sagt Foxcroft. »Sale and leaseback wird vermutlich sowohl für Linien wie auch für Vermieter eine attraktive Option bleiben, während Leasing-Firmen zudem mindestens für die Hälfte aller Investitionen in Neu-Container bis 2019 verantwortlich sein werden.« Folglich werde die Leasing-Branche weiterhin hohe Wachstumsraten bei der Kapazität zeigen, während die Transporteure mehrheitlich stagnieren würden.
Vorjahreswachstum ist Geschichte
Die jährliche Containerproduktion war 2016 um 25 % auf das niedrigste Niveau seit 2002 eingebrochen, abgesehen vom Rezessionsjahr 2009. Obwohl die Produktion 2017 wieder anziehen soll, wird der Gesamtwert den der Vorjahre wohl kaum erreichen. Der Trend hin zu mehr High-Cubes und ein größerer Anteil an Leasing-Boxen scheint bis Ende des Jahrzehnts nicht aufzuhalten sein.
Im Ergebnis ist die weltweite Containerkapaziät um nur 0,8 % gewachsen, das ist der niedrigste Wert seit 2009, vor allem bedingt durch schwaches Handelswachstum und unsicherheit in der Weltwirtschaft.
»Das Wachstum fängt sich nach 2016 wieder aber bleibt historisch gesehen weiter schwach, mit wenig mehr als 3 % im Jahr zwischen 2017 und 2919. 2017 könnte nicht einmal das erreicht werden, weil nun der Schwerpunkt eher auf Ersatz als auf Expasion liegt«, erklärt Foxcroft.