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Capt. Georgios Stylianidis, Consul – Marine Surveyor A, Generalkonsulat der Republik Zypern in Hamburg

Was sind die Vorteile der Flagge Zyperns?

Georgios Stylianidis: Wir sind die drittgrößte Flagge in der EU mit[ds_preview] einem Anteil von 12% und weltweit die Nummer elf in Bezug auf Tonnage, die etwa bei 22,6 Mio BRZ liegt. Wir sind ein staatliches Organ und unterstützen die Interessen von Reedereien, Finanzberatern und Schiffsmanagern. Die Betreiber von Schiffen werden heute mit einer Vielzahl von Regeln konfrontiert, die für unterschiedliche Regionen gelten. Ich bin selbst viele Jahre zur See gefahren. So etwas hilft natürlich. Zypern bietet eine Reihe finanzieller und wirtschaftlicher Anreize. Dazu zählen wettbewerbsfähige Registrierungskosten, jährliche Tonnagesteuer und niedrige Gebühren sowie das Ausstellen elektronischer Zertifikate und ein 24/7-Service. Die Republik Zypern hat mit mehr als 50 Staaten Doppelbesteuerungsabkommen und mit 23 Ländern bilaterale Kooperationsvereinbarungen. Kürzlich hat das Parlament zudem eine Unterabteilung Handelsschifffahrt beschlossen. Dadurch wird das Verhältnis zu den Eignern noch enger. Das beschleunigt die Entscheidungen und sorgt für einfachere und effektivere Abläufe.

Welche Chancen sehen Sie, auch deutsche Reeder für die Flagge Zyperns zu begeistern?

Stylianidis: Die Beziehungen zwischen den deutschen Reedern und Zypern sind schon immer gut gewesen. Wir wollen diese aber weiter ausbauen. Deshalb haben wir seit Anfang dieses Jahres Verstärkung von Christian Bahr erhalten. Seine Aufgabe ist es, Zypern als Flaggenstaat und maritimes Zentrum auf dem deutschen Markt bekannter zu machen. Kürzlich hat es in Hamburg ein Gespräch zwischen Marios Demetriades, dem zyprischen Minister für Verkehr, Kommunikation und öffentliche Arbeiten, und deutschen Reedern, Bankvorständen und Vertretern von Schifffahrtsgesellschaften gegeben, in denen der Minister die Vorteile der zyprischen Flagge und Zyperns als internationales maritimes Zentrum erläutert hat.

Was ist dabei herausgekommen?

Stylianidis: Die Gespräche verliefen erfolgreich. Die Teilnehmer folgten den Ausführungen des Ministers mit großem Interesse. Nun hoffen wir auf eine positive Resonanz.

Gibt es bei Schiffen in Ihrem Register eine Altersbeschränkung?

Stylianidis: Bei Handelsschiffen sind das 25 Jahre, während es bei Kreuzfahrtschiffen keine Altersbeschränkung gibt. Es geht aber primär um den Zustand der Einheiten, der auch bei älteren Schiffen nicht schlecht sein muss.

Als Elfter in der Liste der meistgefahrenen Flaggen sind Sie nicht weit weg von den Top 10. Wollen Sie angreifen?

Stylianidis: Vor zehn bis 15 Jahren waren wir, was die Tonnage betrifft, schon einmal unter den zehn größten Flaggen. Ich bin überzeugt, dass wir das wieder schaffen können. Wir wollen den Service weiter ausbauen und die Qualität verbessern.