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Die Commerzbank hat im ersten Halbjahr ihr Schifffahrtsportfolio um weitere 0,9 Mrd. € auf 3,9 Mrd. € abgebaut. Der endgültige Ausstieg rückt immer näher.

Bis zum Jahresende soll die ausstehende Kreditsumme auf 3 Mrd. € reduziert werden, teilte das G[ds_preview]eldinstitut mit. Die Commerzbank war mit 22 Mrd. € im Portfolio einst der zweitgrößte Schiffsfinanzierer in Deutschland hinter der HSH Nordbank. 2012 hatte der Vorstand den Rückzug aus diesem Geschäftsfeld beschlossen. Bis Ende vergangenen Jahres war der Bestand bereits auf 4,8 Mrd. € abgebaut worden. Bis spätestens 2020 soll die Kreditsumme auf Null gesenkt werden.

Das Operative Ergebnis für das erste Halbjahr sei niedriger aus als im Vorjahr ausgefallen und lag bei 515 Mio. € (2016: 633 Mio. €). Die Risikovorsorge erreichte 362 Mio. € (2016: 335 Mio. €) und war vor allem Wertberichtigungen im Schiffsportfolio geschuldet. Die im europäischen Vergleich niedrige Quote bei Problemkrediten (NPL-Quote) von lediglich 1,5 % spiegele das gesunde Risikoprofil der Bank wider, heißt es. Die harte Kernkapitalquote sei trotz Rückstellungen auf 13% gestiegen.

Beim Vorsteuerergebnis rutschte die Bank mit –292 Mio. € dennoch tief ins Minus (2016: +593 Mio. €). Grund waren vor allem Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 807 Mio. €. Ursprünglich war mit mehr als 1 Mrd. € gerechnet worden. Das Konzernergebnis lag bei –406 Mio. € (2016: 384 Mio. €).

Die Bank komme bei der Umsetzung ihrer Strategie »Commerzbank 4.0« gut voran. Man habe sich mit den Arbeitnehmergremien auf einen Rahmensozialplan und einen Rahmeninteressenausgleich geeinigt. »Damit schaffen wir in den Transformationsjahren 2017 und 2018 die Basis für eine nachhaltig höhere Profitabilität«, sagte Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank.

Im Segment Asset & Capital Recovery (ACR), zu dem das Schifffahrtsportfolio (jetzt noch 3,9 Mrd. €) gehört, wurde die Kreditsumme im ersten Halbjahr um insgesamt rund 1,5 Mrd. € reduziert. Das Operative Ergebnis lag bei –115 Mio. € (2016: –251 Mio. €). Die Risikovorsorge, ausschließlich für Schiffsfinanzierungen gebucht, erhöhte sich im ersten Halbjahr auf 211 Mio. € (2016: 145 Mio. €). Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet die Commerzbank mit Rückstellungen von rund 800 Mio. €, darunter rund 450 Mio. € im Segment ACR.