Print Friendly, PDF & Email

Die Schwergut-Reederei d.ship Carriers hat ihre Flotte mit drei weiteren MPP-Schiffen vergrößert. Weitere Zukäufe sind geplant.

Der noch junge Projekt- und Schwergut-Carrier dship Carriers baut seine Kernflotte mit drei weiteren Charterschiffen von deutschen Eignern a[ds_preview]us. Wie das zum Speditionskonzern deugro gehörende Unternehmen mitteilt, wurden langfristige Charterverträge für die »Holandia« (Bj. 2004, 12.791 tdw, 2 x 120 t Hebekapazität), »Helvetia« (Bj. 2005, 12.792 tdw, 3 x 120 t) und »Gallia« (Bj. 2007, 12.770 tdw, 2 x 120 t) gezeichnet. Sie sollen vor allem entlang der Ost-West-Route zwischen Fernost, Persischem Golf und Europa eingesetzt werden.

Damit wächst die Kernflotte des erst 2015 gegründeten MPP-Operateurs auf 13 Schiffe an. Neben den drei Neuzugängen, die dship eigenverantwortlich angemietet hat, gehören dazu zehn Schiffe des Emder Reeders Manfred Lauterjung, für die es eine gemeinsame Pool-Lösung gibt, erklärte Dominik Stehle, Executive Vice President der deugro Group, gegenüber der HANSA.

An Kapazitätsgrenze angelangt

Das Ladungs-Auftragsbuch von dship sei so stark angewachsen, dass das Unternehmen zusätzliche Kapazität benötige, um bestehende Kontrakte abfahren zu können. »Wir sind mit Manfred Lauterjung als unserem bislang exklusivem Tonnage-Provider an eine Kapazitätsgrenze gestoßen«, so Stehle.

Dominik Stehle, Deugro, dship
Dominik Stehle (Foto: Deugro)

Schon bald sollten deshalb weitere Frachter folgen und sogar ins Eigentum von deugro bzw. der Inhaberfamilie Press aus Frankfurt/Main genommen werden. »Wir wollen auch eigene Schiffe kaufen und befinden uns dazu bereits in intensiven Gesprächen«, unterstrich Stehle. Im Fokus stünden dabei Schiffe zwischen 9.500 and 17.500 dwt.

Ankauf von Gebrauchttonnage geplant

Im Gegensatz zu anderen Reedereien, die schon länger am Markt sind und die Schifffahrtskrise seit 2009 voll durchgemacht haben, sei dship frei von Altlasten und Schulden. Eine Kontrahierung von Neubauten komme für die Gruppe aber nicht in Frage. »Wir wollen der Tonnageschwemme nicht noch mehr Schiffe hinzufügen«, stellte Stehle klar. »Der Markt offeriert genug Gebrauchttonnage, die noch gut ist für ihren Zweck.«

Trotz der Zugehörigkeit zum Speditionskonzern deugro mit Sitz in der Schweiz werde dship inzwischen als neutraler Ocean Carrier für Breakbulk und Schwergut akzeptiert. Anfangs hätten Wettbewerber in Spedition und Schifffahrt das Projekt belächelt, »aber inzwischen stehen wir im direkten Wettbewerb zu etablierten Reedereien um Großaufträge und buchen sogar vermehrt Speditionsladung ein«, so Stehle.

Tradition lebt wieder auf

Die Schifffahrt ist der 1924 in Frankfurt am Main gegründeten deugro nicht fremd. Abgesehen davon, dass das Unternehmen über Kontrakte mit Anlagenlieferanten und Projektentwicklern viel Seefracht-Ladung kontrolliert, engagierte sich die Inhaberfamilie Press schon in den 1970er und 1980er Jahren mit eigenen Schwergut- und Ro/Ro-Schiffen im Seeverkehr. Die drei neu eingecharterten Schiffe für dship trügen daher traditionelle Namen früherer Schiffe im Eigentum der Familie Press, heißt es.

Wie dem IHS-Schifffahrtsregister zu entnehmen ist, wurden die Frachter von den Reedereien HS Schiffahrt in Haren (»Gallia«) und BF Shipmanagement/Reederei Foroohari (»Helvetia« + »Holandia«) in Stade eingechartert.

dship hat seinen Hauptsitz in Singapur und weitere eigene Büros in Bremen, Houston und Tokio. Zudem greift der Carrier für das Transport Engineering und administrative Funktionen auf Ressourcen der deugro Group an anderen Standorten zurück. (mph)